Was genau sind eigentlich „exzellente Studienleistungen“? Und hilft mir Yoga dabei, die Anforderung „Flexibilität“ zu erfüllen? Von unseren Lesern und Usern wissen wir, dass oft Unsicherheit herrscht, wie man die Anforderungen in einer Stellenanzeige zu lesen und zu werten hat. Aus diesem Grund wollen wir uns direkt von den Personalverantwortlichen erklären lassen, was sich hinter bestimmten Formulierungen verbirgt.
Gemeinsam bringen wir Licht ins Dunkel der Stellenanzeigen!
Los geht es mit einer Stellenanzeige vom Fraunhofer Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU). Abteilungsleiter Stefan Hüttner war so nett, unsere Fragen dazu zu beantworten.
Herr Hüttner, was verstehen Sie genau unter „überdurchschnittlichen Studienerfolg“?
Da unsere Stellen mit der Möglichkeit zur Promotion verbunden sind, setzt die Promotionsordnung der Technischen Universität München (TUM) eine „harte Grenze“ (Notendurchschnitt besser als 2,5). Wirklich erfüllt wird die Anforderung der „Überdurchschnittlichkeit“ aber erst mit Notendurchschnitten von 1,9 oder besser.
Weiterhin achten wir natürlich besonders auf den Erfolg in produktionstechnischen Fächern und solchen, die für die konkreten Anforderungen einer Stelle relevant sind (im konkreten Beispiel z.B. Steuerungs- und Regelungstechnik, Modellbildung und Simulation etc.). Auch dem Thema und der Bewertung der Studienarbeiten (Semester-, Diplom-, Bachelor- und Masterarbeiten) schenken wir besondere Aufmerksamkeit.
Kommunikationsstärke und Kreativität sind besonders wichtige Soft Skills für eine Tätigkeit in einem industrienah agierenden Forschungsinstitut. Hierbei ist Kommunikationsstärke nicht auf die verbale Kommunikation beschränkt. Aufgrund der hohen Relevanz von Veröffentlichungen in der Wissenschaft legen wir auch sehr viel Wert auf schriftliche Ausdrucksfähigkeiten.
Einen ersten wichtigen Anhaltspunkt bietet hier schon das Anschreiben, welches den Verantwortlichen beim Arbeitgeber motivieren muss, sich weitergehend mit der Bewerbung zu beschäftigen. Nur gängige Formeln herunterzubeten ist daher nicht hilfreich, vielmehr sollte vermittelt werden – und dies in einer qualitativ hochwertigen und fehlerfreien Sprache – warum der Bewerber/die Bewerberin genau der/die Richtige für die Stelle ist und umgekehrt, warum die Stelle auch für den Bewerber/die Bewerberin die erste Wahl ist.
Auch die Gestaltung der übrigen Bewerbungsunterlagen fließt in die Bewertung ein und kann bereits gewisse Rückschlüsse an Kreativität und Qualitätsansprüchen erlauben. Daneben muss ein Bewerber/eine Bewerberin die thematisierten Fähigkeiten natürlich im Vorstellungsgespräch unter Beweis stellen. Wir lassen uns beispielsweise standardmäßig die Ergebnisse der Abschlussarbeit des Bewerbers präsentieren und diskutieren diese dann diskursiv. Auch durch entsprechende Fragestellungen fordern wir kreative Antworten ein. Schließlich achten wir natürlich noch auf außeruniversitäre Aktivitäten des Bewerbers/der Bewerberin, beispielsweise soziales Engagement und Hobbys.
- Die Original-Stellenanzeige für dich zum Vergleich.