Emilia zieht zurück in ihre Heimatstadt in die Wohnung einer Freundin, die sich im Ausland aufhält. Noch bietet diese befristete Unterkunft kein wirkliches Zuhause – selbst ihre beiden Katzen Leo und Lú helfen nicht über den Umstand hinweg, dass sie kaum jemanden kennt. So beschließt sie an das schwarze Brett des Mietshauses täglich Geschichten zu hängen, die sich mit den Gedanken befassen, die ihr morgens beim Aufstehen kommen. Darauf aufmerksam wird zuerst ein kleiner Junge, Nicola, dem auffällt wie ähnlich sie sich sind, durch die Tatsache, dass Farben eine wichtige Rolle in deren Leben spielen.
Als Emilia langsam beginnt Freundschaften zu schließen, trifft sie ein harter Schicksalsschlag.
Emilia ist ein sehr schüchternes Mädchen, sodass von Anfang an klar ist, dass sie nicht einfach auf die Leute zugeht, um sich mit ihnen anzufreunden. Versteckt hinter einem langen Pony, sieht keiner, was sie beschäftigt. Bis zu Schluss erfährt nicht alles über sie, wird aber fortlaufend über ihre Vergangenheit informiert. Zum Beispiel warum die Farbe rosa für sie Glück bedeutet.
Ein einfühlsames Buch, dass mit seiner Leichtigkeit aufheitern kann und auch die kindlichen Seiten eines Menschen feiert. Denn wer streng nach Vorschriften lebt, verpasst auch mal die schönen Dinge im Leben.
Natascha Lusenti. Die Welt in meinen Farben.
Knaur. 9,99 Euro.