Fast jeder kennt ihn, den kleinen blonden Fiesling Draco Malfoy aus den Harry Potter Filmen. Verkörpert hat die Rolle der britische Schauspieler Tom Felton. In seiner Autobiografie gibt er exklusive Einblicke hinter die Kulissen einer der größten Filmproduktionen der letzten Jahrzehnte. Er berichtet von seinem Leben vor den alles veränderten Zauberfilmen und dem Spagat, zwischen den Dreharbeiten, weiteren Verpflichtungen als junger Darsteller und einem Besuch an einer normalen Schule. Von seinen Bekanntschaften und Freundschaften, die er am Set schloss und bis heute bestehen. Und von den Höhen und Tiefen, welche die Realität und das Erwachsenenleben für ihn bereitgehalten haben.
Mit viel Humor…
Wer Tom Felton abseits der Leinwand kennt und ihm beispielsweise auf Social Media folgt, weiß, dass er das Gegenteil von seinem Alter Ego Draco ist. Tom ist offen, lebensfroh und für jeden Spaß zu haben. Den Humor hat er mit in sein Buch genommen, denn flotte Sprüche und ein Seitenhieb gegen (ehemalige) Schauspielkolleg:innen, seine Brüder und sogar gegen sich selbst spiegeln sein Auftreten wider. Im Vorwort – verfasst von seiner guten Freundin Emma Watson – betont Emma Watson, dass die Tonalität, welche er im Buch anschlägt und auch über Social Media den Fans rüberspielt, der echte Tom Felton ist und keine Rolle, die er für die Öffentlichkeit annimmt.
Alleine das erste Kapitel, in dem er von einem kleinen Geheimnis berichtet, das nun auch seine Mutter nach all den Jahren erfährt, lässt einen schmunzeln. Wobei klar wird, dass der junge Tom Felton seiner Rolle als Malfoy-Spross nicht zu unrecht bekommen hat, denn in seiner Jugendzeit – vor allem kurz vor und während des Drehs – hat er auch gerne mal Ärger gemacht. Witzige Anekdoten über seine Streiche (am Set!!) gibt es zu genüge!
…einer Prise Zauber…
Fans von Harry Potter kommen auch nicht zu kurz. Neben einigen Kapiteln zu seinem Leben vor den HP-Filmen, den Auditions für die Hauptrolle und seiner Zeit nach den jahrelangen Dreharbeiten gibt uns der Draco-Darsteller eine Führung über das Set und Erklärungen, warum manche Szenen so sind, wie sie sind – beispielsweise die creepy Umarmung von Voldemort und Draco in Heiligtümer des Todes Teil 2. Wer sich den Zauber der Filme nicht nehmen lassen will und bei der Aufklärung der Spezialeffekte lieber die Augen und Ohren verschließt, hat Glück, denn Felton hat eine Spoilerwarnung für all diejenigen eingebaut. (Sehr lieb von ihm! 😉) Man kann also ohne Blick auf den hässlichen Greenscreen in die magische Welt rund um Hogwarts eintauchen und die einzelnen Darsteller fernab ihrer Rollen näher kennenlernen.
… und Schattenseiten
Das Showbiz ist aber nicht immer Glanz und Glamour. Die harten Castings und damit verbundenen Zurückweisungen können ordentlich an dem Ego kratzen. Zudem ist es für Personen des öffentlichen Lebens nicht immer einfach, wenn sie an jeder Ecke erkannt, angesprochen und fotografiert werden. Die Privatsphäre schrumpft auf ein Minimum. Tom Felton lässt seine eigenen, prägenden Erfahrungen sprechen.
Eine weitere Schattenseite, die er ungeschönt ausgesprochen hat, ist seine Alkoholsucht. Er beschreibt, was ihn dazu bewegt hat, seine Augen zu öffnen, das Problem zu erkennen und dieses zu überwinden. Dabei möchte er mit seinen eigenen Erfahrungen Menschen Mut geben, die sich in ähnlichen Situationen wie Sucht, Depressionen oder psychischen Erkrankungen wiederfinden, damit auch sie den Mut aufbringen, Hilfe zu suchen.
Fazit
Ich bin begeistert! Von seiner Offenheit, seinem Humor und seinem Mut, dass er sein Leben für alle offen legt und kein Blatt vor den Mund nimmt.
Lisa Albrecht (academicworld.net)
Tom Felton. Jenseits der Magie – Von Segen und Fluch, als Zauberer groß zu werden
Edel Books. 19,95 Euro.