Ein neuer Fall für Jupp Straaten und Willi Dahl beginnt: Sie werden in ein Kloster gerufen, denn dort treibt ein Mönchskiller sein Unwesen und dezimiert den Orden. Oder gehen die mysteriösen Morde doch auf die Kappe des Küchenmeisters der Klosterküche? Auch weitere Fragen müssen die beiden Spürnasen beantworten, denn wer schleicht nachts in einem Eulengewand über den Klostergarten? Und wo ist eigentlich die unsichtbare Bibliothek? Unterstützung bekommen sie von Friedrichberg, der plötzlich auftaucht, aber irgendwie nicht der Alte ist. Eine Mordermittlung mit viel Witz und Spannung beginnt…
Die Storyline
Im Kloster häufen sich nicht nur die Morde, sondern auch die Besucher, denn an diesem Wochenende gehen die Regierung von Bayern und der Vatikan in ernste Verhandlungen: der neue Ministerpräsident oder die neue Ministerpräsidentin soll von nun an auch in der Kirche eine Rolle spielen. Er oder sie soll zusätzlich Erzbischof oder Erzbischöfin werden. Ein kruder Gedanke, aber die Argumentation bzw. das Motiv kann ziemlich überzeugend sein 😉. Bei dieser kleinen Nebenstory kann man mit vielen Seitenhieben gegen die Kirche rechnen und diese sind wirklich geschickt platziert und nicht übertrieben.
Wichtiger ist natürlich die Aufklärung der Mordfälle. Diese werden durch den Humor oder auch die kleine Nebenstory nicht überschattet. Die drei Männer folgen allen Prinzipien der Ermittlungskunst, fallen von einem Fettnäpfchen ins andere und schaffen es sich an die Fersen des Killers zu heften. Der Plot hat keine Lücken und bringt auch die erwartete Krimi-Spannung mit. Auch die Wendungen und die finale Auflösung sind gut platziert und gehen nicht unter.
Großer Pluspunkt: Hörerlebnis
Bei den Sprechern muss man wohl nicht sagen, dass Humor an der Tagesordnung steht. Alle vier (Kai Magnus Sting, Annette Frier, Bastian Pastewka und Christoph Maria Herbst) haben einen eigenen Charakter, dem sie mit ihrer Stimme Leben einhauchen. Die Nebencharaktere werden mit verstellter Stimme von einem der vier gesprochen. An dieser Stelle ist es etwas schade, dass Annette Frier eine sehr kleine Rolle hat und keine tragende Rolle – somit ist das Hörspiel etwas männerdominiert.
Ein persönliches Highlight sind die Diskussionen unter den Sprechern. Sie lesen nicht nur stur einen Text herunter, sondern brechen auch mal aus der Rolle aus, sind sie selbst und diskutieren beispielsweise, wer jetzt die Rolle des allwissenden Erzählers übernehmen soll. Somit hält das Hörspiel nicht nur Humor in Form von Wortspielen und scherzhaften Seitenhieben bereit, sondern auch durch die Kommunikation zwischen den Sprechern. In meinen Augen bzw. Ohren eine angenehme Mischung.
Fazit
Man kann die „Tod unter Gurken“-Reihe unabhängig voneinander hören. Ich selbst bin nun auch mit Teil 3 eingestiegen und bin gut klargekommen. Man muss nur den Humor mögen, denn der ist fast genauso wichtig wie der Kriminalfall an sich. Wenn man einen etwas zynischen, überspitzen Humor hat, wird „Tod unter Gurken 3“ eine gute Unterhaltung liefern. Ich freue mich schon auf eine Fortsetzung!
Lisa Albrecht (academicworld.net)
Kai Magnus Sting. Tod unter Gurken 3
Der Hörverlag. 16,00 Euro.