Nika hat eine harte Zeit hinter sich: Sie ist ein Mobbingopfer, Außenseiterin und so sehnt sie sich enorm nach einem Neustart. Den könnte sie zum Glück auch bekommen, denn gerade wurde sie an der Belladaire Academy of Athletes angenommen, wo sie ihren Lieblingssport (Fechten) zur Karriere machen könnte. Und natürlich alles neu aufbauen kann, völlig frei von ihrer Geschichte.
Der Start indes läuft holprig: Auf der Schule trifft sie nur reiche Studierende und so greift sie zu kleinen Notlügen, damit sie sich gut einfügt. Natürlich bleibt es nicht bei der ersten Flunkerei und Nika reitet sich immer tiefer in ihr Netz aus Lügen hinein. Ausgerechnet Ambrose Kennedy findet genau das heraus – und setzt sie unter Druck. Entweder enttarnt er sie oder sie hilft ihm, seinen großen Bruder von seinen sportlichen Ambitionen abzubringen, damit er wiederum besser dasteht …
Der Leseeindruck
Die Geschichte hätte meines Erachtens besser ins Teenagerzeitalter gepasst. Lügen, um bei reichen Kindern beliebt zu werden? Nicht zu realisieren, dass man zwar oberflächlich dazugehören könnte, aber nie im Leben echte Freundschaft darauf aufbauen kann? Neid zwischen Brüdern, die sich gegenseitig lieber von ihren Eltern aufhetzen lassen, anstatt miteinander zu reden? Das wirkt sehr kurz gedacht, sehr kindlich, hormongesteuert. Mir fiel es sehr schwer, mich in die Figuren hineinzuversetzen und eine positive Bindung konnte ich daher auch nicht aufbauen.
Dazu kommt, dass Ambrose als stilisierter „Enemy“ im Plan „Enemy to Lovers“ positioniert wurde und sich dabei aber so toxisch verhält, dass der „To Lovers“-Part entweder emotional nicht nachvollziehbar ist oder eben zu weit hergeholt. Denn was, wenn nicht eine Art Zuhältertum hat er sich da aufgebaut? Sie muss die Freundin seines Bruders mimen, ihn „ablenken“ vom Sport. Damit er davon profitiert. Was ist das für ein Charakterzug, den man mal eben übergeht, damit aus der Romance noch eine solche wird? Ein negativer Punkt, der den Spaß am Lesen deutlich minimiert.
Dazu kommen noch einige kleinere Punkte, wie die ständigen Outfitbeschreibungen. Man ist an einer Sportschule, dennoch werden selbst Sneaker und Trainingsanzüge so detailliert beschrieben, als würden sie etwas bedeuten. Mehr als das hochattraktive Muskelspiel kommt dabei aber nicht rum – und ja, das gehört zum Spice, aber es muss nicht ständig als „Stilmittel“ hergenommen werden.
Das Fazit
Leider zu oberflächlich mit negativen Einschlägen.
Belladaire Academy of Athletes – Liars. Band 1.
blanvalet.