… das kann sich schon als Kinder so gar nicht leiden!
Hier geht es um Band 3 von 3, die sich im Wesentlichen aber unabhängig voneinander lesen lassen. Die Besprechung zu Band 1 findest du hier.
Leo/Leona steht gerade in der Küche, um ihrem Mentor Teddy den Lieblingskuchen zum Geburtstag zu backen, da klingelt ihr Handy. Es ist Aaron, besser gesagt Schnösel-Aaron, Teddys Sohn. Er lässt eine wahre Bombe platzen: Teddy hatte einen Unfall, ist im Krankenhaus – und wegen einer Kopfverletzung im Koma. Leo steht unter Schock und hat sofort Flashbacks an den Unfalltod ihres eigenen Vaters.
Teddy hat seit dieser Zeit eine immer wichtigere Rolle für sie gespielt, ihr in der Werkstatt ein Zuhause geschaffen und ihr damit den Weg zum Maschinenbaustudium geebnet. Jetzt? Könnte wieder ein geliebter Mensch von ihr gehen. Ausgerechnet mit Aaron, mit dem sie sich von Kindesbeinen an immer streitet, kommt sie in dieser Situation plötzlich besser klar. Ausgerechnet Aaron zeigt überraschend nette Seiten und Leo kann sich dieser Wirkung genauso wenig entziehen, wie er sich der ihren …
Der Leseeindruck
Der Anfang geht recht schnell, da unsere Protagonisten sich nicht erst zufällig kennenlernen müssen. Da dauert es auch keine Ewigkeit, bis die beiden sich mindestens einmal zu lang in die Augen schauen und plötzlich ist alles anders. Ein wenig wie in „Die Schöne und das Biest“-Song: Einer macht eine „falsche“ Bewegung und schon ist die Wahrnehmung voneinander eine emotional ganz andere. Da kommt man als Leser:in schon mal auf die Frage, was die Geschichte noch bis zum Ende bereit halten soll? Wir wissen ja, wie es ausgeht und dazwischen liegen noch easy 300 Seiten.
Ohne zu viel zu spoilern: Es ist definitiv slow burn, also kommt jetzt wirklich nicht viel Action dazwischen, das gibt das Setting insgesamt aber auch nicht her. Es ist ein kontinuierlicher Tanz zwischen den beiden, der von kleinen Schritten vorwärts geprägt ist. Auf einmal die letzten Jahre hinter sich zu lassen und alles vorher gewesene abzuhaken, kann auch nicht leicht sein, da passt slow burn sehr gut dazu. Schön ist, dass die Hintergrundstory wirklich mit der Romance verwebt ist und nicht nur der Kitt ist, der die Story ins Rollen bringt.
Das, was mir tatsächlich am seltsamsten auffiel, war der berufliche Fokus von Leo auf BMW. Wer als Maschinenbauabsolvent:in eine richtig geile Stelle haben will, geht eben meist nicht zu BMW. Da gibt es so viele andere heiße Kandidaten, bei denen man mehr technische Verantwortung hat und das ist den Studierenden in der Regel bekannt.
Das Fazit
Ruhige, schöne, wholesome Romance, die eine selbstbestimmte, selbstbewusste junge Frau im Zentrum hat und eine sehr realitätsnahe Geschichte.
Anya Omah. Gewitterleuchten.
14 Euro. Kyss.