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    Das Kleeblatt, das aus dem jungen Tolkien erst den jungen Mann macht, der sich ernsthaft mit seiner Kunst beschäftigt.

    Genie und PTSD liegen nah beieinander

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    By Bettina Riedel on 29. Oktober 2019 Rezension

    Ob man Fantasy nun mag, hasst, trotzdem oder gerade deswegen liest: Den Namen Tolkien kennt jeder. Doch der Ruhm kam – wie so oft – recht spät und dem Autor lag seit seiner Jugend ein langer und teils beschwerlicher Weg im Weg (pun intended). Tolkien wird früh zu einer Vollwaise und landet mit dem Stipendium der katholischen Kirche in einer ordentlichen Schule. Dort lernt er drei Jungs kennen, die er anfangs gar nicht riechen kann – und sie werden epische Freunde, die sich fordern, fördern und bis zum bitteren Ende unterstützen. Sie gründeten die T.C.B.S. (Tea Club – Barrovian Society).

    Eine Szene wie direkt aus einem der Filme – ob man die nun mag oder nicht.

    Dabei kämpfen die Jungen gegen eine andere Art der Freiheitsbegrenzung: Denn ernsthafte, männliche Männer, echte Kerle kümmern sich nicht um Poesie, denken sich keine Sprachen aus, Malen nicht. Sie werden Buchhalter, nehmen seriöse Stellungen in Arbeit und Gesellschaft ein. Es braucht den Zusammenhalt dieser Gruppe, dass jeder der Jungs sich traut, sich mit seiner jeweils ganz eigenen Kunst und den individuellen Talenten zu beschäftigen.

    Doch dann kommt der große Schicksalsschlag, der das Leben Tolkiens wieder in ganz andere Bahnen lenken wird: Der Erste Weltkrieg bricht aus und er wird im Fernmeldewesen an der Somme eingesetzt – die schlimmste und blutigste Schlacht des gesamten Krieges. Nicht nur kehren nicht alle Freunde wieder nach England zurück, sondern sorgen diese brutalen Ereignisse auch für tief einschneidende Erfahrungen bei Tolkien und der ganzen Generation. Kein Wunder, dass aus solchen Erinnerungen brutale Monster im Kopf entstehen, die Tolkien später in seinen Büchern verarbeiten wird. Umso bewundernswerter an dieser Stelle, dass er nicht komplett wahnsinnig wurde und auch schöne Motive erarbeiten konnte.

    Es brauchte etwas Glück und anschließend ganz viel Grips, um seine Ausbildung am College fertig zu bekommen.

    Im Film ist es seine Frau Edith, die Tolkien letztlich in seine schriftstellerische Karriere zwingt. Darin verarbeitet er alles aus dem Kosmos, den er sich all die Jahre zuvor aufgebaut hat. Da verwundert es doch etwas, dass die Religion kaum Einzug gehalten hat in seine Werke – er wurde streng katholisch erzogen, war (laut der Deutschen Tolkien-Gesellschaft) praktizierender Gläubiger und einer seiner Söhne wurde sogar Priester. Von Religionen ist im „Herr der Ringe“ oberflächlich gesehen jedoch nicht die geringste Spur zu erkennen.

    Offen bleibt, wohin sein Bruder verschwindet, der nach dem erzählerischen Tod der Mutter nicht mehr relevant auftaucht. Insgesamt wirkt es auch öfter so, als würden manche Aspekte, Umstände oder Personen nur kurz instrumentalisiert werden, um Tolkiens Geschichte an einem ganz bestimmten Punkt zu erzählen. Diese Raffung, beziehungsweise dieser Fokus auf wenige Schlüsselelemente trägt einem ganzen Leben aber nicht ganz Rechnung. Kann es gar nicht, vor allem, da es ja keine Dokumentation werden sollte und Raum für Interpretation gelassen wurde.

    Was darf man sich also erwarten? Eine überraschend emotionale Herangehensweise an ein Leben, das unter ganz anderen Umständen als die unsrigen Form und Gestalt abnimmt. Insbesondere die Darstellung rund um die TBCS geht wahnsinnig nahe und die Kriegsszenen machen mehr als nur nachdenklich – sie machen angesichts des Wahlergebnisses in Thüringen wahnsinnig wütend. Insofern ist der Film nicht nur für Tolkien oder Herr der Ringe-Fans geeignet. Ein Film über ein Leben mit starken Aussagen.

    TOLKIEN

    Ab dem 31. Oktober in den gängigen Formaten im Vertrieb von 20th Centruy Fox Home Entertainment fürs Heimkino erhältlich, digital bereits ab dem 17. Oktober.

     

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