Facebook X (Twitter) Instagram
    Academicworld
    • Home
    • Studium
    • Karriere
    • Studi-Leben
    Academicworld

    Gemälde & Verstümmelung

    0
    By Bettina Riedel on 4. Oktober 2021 Rezension

    Vorab – zu Harlan Coben gibt es hier schon einiges an Beiträgen. Wer seinen inneren Harlan Coben-Fan ausleben möchte, folge diesem Link zur Artikelübersicht. 

    In dieser Geschichte folgen wir dem Hauptcharakter Win, der im Zeichen der Familie unterwegs ist: In einem New Yorker Appartement lebte einst eine Art City-Eremit, der sich als ehemaliger Terrorist entpuppt – er wird ermordet aufgefunden. In seiner Wohnung findet sich ein Koffer mit Wins Initialen und dem zugehörigen Familienwappen, was die Polizei recht schnell zu ihm führt. Doch mit dem Mord hat er wirklich nichts zu tun, denn der Koffer ist vor langer Zeit in den Besitz von seiner Cousine Patricia gewandert – die vor einigen Jahren entführt und gefoltert wurde. Wie hängen diese beiden höchst seltsamen Fälle zusammen?

    Win kämpft sich mit gesundem Selbstbewusstsein und einer Prise Arroganz durch Falschaussagen, folgt längst kalten Fährten und kommt doch auf keinen gemeinsamen Nenner: Wer hätte etwas durch den Mord am alten Terrorist gewinnen können, wie kommt der Koffer seiner Cousine in dessen Wohnung?

    Ein unüblicher Hauptcharakter

    Dieser Harlan Coben ist eher untypisch für den Autor: Der Hauptcharakter Win ist gefühlt eine bewusst gewählte Provokation. Er ist maximal selbstbewusst, superreich, datet per streng geheimer App, die nur die Schönsten der Reichen akzeptiert und setzt sich einfach immer durch – gerne auch durch sein Kampftrainings-Know-how. Zeitweise wirkt es, als hätte er Lee Childs Jack Reacher als Basis seiner Figur genommen und mit einer großzügigen Prise Kapitalismus neu auferstehen lassen.

    Das klingt nicht nur rein zufällig irgendwie unsympathisch und damit fängt das Spiel des Autors auch schon an: Er ist der PROtagonist, wir stehen de facto also auf seiner Seite. Ein schöner Kniff, um internalisierte Mechanismen aufzuzeigen, weil man sich durchaus fragen sollte: „Warum kann ich ihn nicht leiden?“ Zeitgleich ist Win genau der Typ Ermittler, der sich nicht unbedingt an Gesetze hält und genau deswegen voran kommt. Der sein Leben aus einer Erzählperspektive betrachtet und sich selbst auch sehr gern im Spiegel. Und der sich freikauft, wenn er verhaftet wird.

    Es ist also schon auf dieser Ebene ein schönes Hin und Her an Emotionen, was für einen Thriller, gerade aus Harlan Cobens Feder, nicht gerade typisch ist.

    Ein kleines Manko

    Ein Faktor ist tatsächlich nicht ganz ohne, denn aufmerksame Leser:innen werden sich nicht von dem Blendwerk rund ums Daten und belanglosen Sex täuschen lassen. Wer von Anfang an ein bisschen mitdenkt, wird schnell einige Faktoren bemerken, die in die richtige Richtung weisen. Seien es vorhandene oder fehlende Reaktionen anderer Beteiligter oder durch good old Fashioned mitdenken à la Sherlock, kommt die Lösung recht bald her. Der Coben-typische Twist am Ende ist nicht so phänomenal vom-Hocker-reißend, wie man es von anderen Werken des Autors gewöhnt sein könnte. Das Ende prägt dieses Buch ganz wesentlich, sodass es leider relativ schwer in der abschließenden Beurteilung einfließt.

    Das Fazit

    Ein locker flockiger Thriller, der jedoch nicht als Messlatte für Harlan Cobens Arbeit dienen sollte. Recht nett für zwischendurch, aber er hat schon deutlich bessere Bücher und Charaktere vorgestellt.

    Harlan Coben. Nichts bleibt begraben. 
    Goldmann. 16 Euro.

    Share. Facebook Twitter Pinterest LinkedIn Tumblr Email
    Previous ArticleMiss Fisher auf Abwegen
    Next Article Zwischen Krieg und Frieden

    Related Posts

    Ein Ausflug in das Versmaß

    Willkommen in der sportlichen Elite!

    Hoch oben auf dem Berg, wo die Leichen …

    Comments are closed.

    Vorlesungsbeispiel „Animal Behaviour“ von der Universität Konstanz

    Was ist Tierverhalten? Was ist Intelligenz? Wie verstehen Tiere die Welt? Iain Couzin vom Department of Collective Behaviour der Universität Konstanz beschäftigt sich mit diesen Fragen und legt dabei einen Fokus auf die neuronalen Prozesse, welche es den Tieren erlauben zu fühlen, zu lernen und zu entscheiden –  die grundlegenden Bausteine des Verhaltens.

    Weitere Videos aus der Vorlesungsreihe findest du hier.

    Quelle: Universität Konstanz

    Informationen zum Studium an der Uni Konstanz.

     

    Arbeitgeber in München

    Von der Digitalisierung über Start-ups bis hin zu kleinen Local Heroes

    Themenspezial „Female Engineering“

    Städtevergleich: Wo lebt es sich am günstigsten?

    Wer vom Studium oder von der Ausbildung in das Berufsleben einsteigt, hat – je nach Wohnort – unterschiedlich starke Voraussetzungen. In München sind die Mieten unbezahlbar, in Leipzig verdient man relativ wenig. Doch wie stehen Gehälter im Verhältnis zu den Lebenshaltungskosten? Wo bleibt mir als Berufseinsteiger das meiste Geld zum Leben übrig? Preis.de hat 30 Städte in einem interaktiven Ranking verglichen:

    Die interaktive Karte zeigt auf einen Blick:

    • Den prozentualen Anteil der Kosten für Miete, Monatskarte oder auch einen Kitaplatz am durchschnittlichen Gehalt für diese Stadt
    • 30 deutsche Städte im Vergleich – leicht verständlich dank Ampelprinzip
    • Günstigste Stadt je nach Lebensmodell (Single-Haushalt vs. 4-köpfige Familie)

     

    Du willst wissen, wo dir am meisten von deinem Geld bleibt? Dann vergleich die Städte anhand der interaktiven Karte: preis.de

    Eine interaktive Karte von Preis.de

    Partner:

    Neueste Beiträge
    • Ein Ausflug in das Versmaß 23. November 2023
    • Willkommen in der sportlichen Elite! 9. November 2023
    • Hoch oben auf dem Berg, wo die Leichen … 7. November 2023
    • Ein ganz besonderer Familienbetrieb 26. Oktober 2023
    • Wer ist der wahre Feind? 9. Juli 2023

    Impressum / Datenschutzerklärung        Mediadaten        © 2005 - 2023

    Type above and press Enter to search. Press Esc to cancel.