Die Autorin Tijen Onaran ist in der Öffentlichkeit definitiv kein unbeschriebenes Blatt und schon gar keine Vertreterin der lauten, wenngleich manchmal fragwürdigen Coaching-Industrie: Sie ist anerkannte Netzwerk-Expertin und legt nun, nach „Die Netzwerkbibel“, mit einer neuen Publikation nach: Nur wer sichtbar ist, findet auch statt. Dementsprechend steht alles unter dem Zeichen des Selbstmarketings.
Dass Selbstmarketing abzugrenzen ist vom Influencer-Dasein, darauf legt Tijen Onaran nicht nur Wert, sondern erklärt auch direkt, warum sie das so sieht. Die Argumentation, warum man die eigene Person als Marke sehen sollte, kommt direkt im Anschluss hinterher: Um das Feld nicht anderen zu hinterlassen. Mehr soll über das Inhaltliche an dieser Stelle aber nicht verloren werden, damit das Buch noch in der Gesamtkonstellation zu unterhalten und informieren weiß. Ok, ein Zusatz für die Introvertierten: Selbstmarketing heißt nicht, das berufliche Profil – und darum geht es im kern – mit Selfies zu überfrachten und in regelmäßigen Abständen gewagte politische Thesen in der Öffentlichkeit anzubringen. Es geht um persönliche Stärken, die man fokussieren kann und sollte.
Für ein Sach-, respektive Ratgeberbuch sind die Kapitel vernünftig kurz gehalten sowie gespickt mit lockeren Anekdoten und persönlichen Erfahrungen der Autorin. So lässt sich das Buch immer wieder im Alltag zur Hand nehmen und nebenbei durcharbeiten, ohne dass es in Stress ausartet. Zudem schafft man das Buch in Gänze, was bei dickeren Wälzern doch oftmals eher flach fällt – und schade ist. Hier also alles richtig gemacht.
Nun muss man nicht allem zustimmen, was Tijen Onaran in ihrem Buch erzählt, aber zuhören kann man allemal. Ein Buch, das sich für Berufseinsteiger definitiv lohnt. Wer Twitter und LinkedIN nutzt, findet die Autorin dort sehr aktiv vor.
Tijen Onaran. Nur wer sichtbar ist, findet auch statt.
Goldmann Verlag. 12 Euro.