Du bist auf der Suche nach einem kreativen Ausgleich für dein bretthartes Studium? Am besten soll am Ende etwas Schönes dabei entstanden sein? Möchtest dich nicht mit Ausmalbüchern für Erwachsenen verlustieren sondern selbst direkt Kreativität sprudeln lassen? Hast aber kein echtes Zeichentalent und überhaupt – so ein weißes Blatt Papier wirkt bisweilen beängstigend?
Herzlichen Glückwunsch, du hast die perfekten Voraussetzungen für dein neues Hobby HANDLETTERING. Also quasi Botschaften handschriftlich zu einem kleinen Kunstwerk auszugestalten. Das wird toll <3
Der Einstieg ins Handlettering
Zusammen mit 12 anderen Bloggerinen hat „Frau Annika“, die bereits ein Handlettering-Anlernbuch veröffentlicht hat, schöne Alphabete gesammelt, die man mal mit Bleistift, Kohlestift, Pinsel oder Brushpen aufs Papier bringen kann. Nach den ersten Versuchen mit Bleistift und Fineliner war allerdings ein Gang in den Kreativmarkt des Vertrauens nötig, da in meinem Sammelsurium bisher kein Brushpen vorhanden war – allerdings viele Schriften mit ihm geschrieben werden.
Zwischen japanischen Topmarken mit bis zu 4 Euro pro Stift gibt es im Fachmarkt auch für Einsteiger günstigere Sets zu kaufen, beispielsweise von Paper Poetry (zirka 10 Euro für das 12er-Set). Sicherlich gibt es Unterschiede zu dem Profi-Werkzeug, aber dies würde an dieser Stelle zu weit führen. Wer es ganz simpel mag, nimmt sich zunächst einen Packen Papier, Radiergummi und einen Bleistift.
Was gibt es zu lernen?
Das Buch enthält insgesamt 42 Schriften, damit dürfte wohl wirklich etwas für jeden Geschmack und die verschiedensten Ansprüche enthalten sein. Es gibt viel Abwechslung und Unterschiede in den Schriften, sodass es immer etwas Neues auszuprobieren gibt. Außerdem werden die unterschiedlichen Stifte/ Pinsel gerne einmal miteinander kombiniert, sodass nicht nur die Form, sondern auch die verwendeten Materialien als Alleinstellungsmerkmale fungieren.
Sehr gut ist, dass bisweilen eine bebilderte Anleitung dabei ist, in welcher Reihenfolge der Buchstabe jeweils aufgebaut / geschrieben wird. Das ist nicht bei jeder Schrift nötig und daher auch nicht überall vorhanden. Mit etwas Übung kommt man so schnell an akzeptable Erfolge. Mit etwas mehr Übung verbessert sich das Schriftbild auch immer weiter. Ähnliche Grundlageninformationen finden sich auch am Anfang des Buchs, wo beispielsweise Serifen oder die einzelnen Bestandteile eines Buchstabens erklärt werden – sehr nützlich und sehr kurzweilig aufbereitet!
Damit aber nicht nur eine reine Auflistung der entsprechenden Schriften abgeliefert wird, stellen sich Frau Annika und ihre Freunde auf jeweils einer Doppelseite vor. Sie erklären, was ihre Schrift ausmacht, wie sie zum Handlettering gekommen sind, was ihnen am meisten Spaß bereitet – und stellen natürlich ihr persönliches Alphabet vor. Das Werkzeug darf natürlich nicht fehlen und nach einigem Ausprobieren zeigt sich: Wer mit dem Pinsel schreiben kann, hat quasi die Königsdisziplin geschafft. Der Brushpen lässt sich leichter kontrollieren, stellt für Neueinsteiger aber auch schon eine gewisse Herausforderung dar.
Doch gerade bei diesem Hobby gilt: Es muss nicht perfekt sein! Sonst hätte man es gleich am Computer tippen können.
Was mich persönlich ein wenig irritiert hat, ist die Verwendung des Begriffs „Alphabet“ – davon gibt es nämlich nur eines, von A bis Z, gemäß Definition „Zeichen, mit denen die Worte einer Sprache geschrieben werden“. Vorgestellt werden Schriften, also eher Formen, wie man die Alphabete unterschiedlich schreiben kann. An solcherlei Details sollte man sich beim handlettering aber vielleicht einfach nicht aufhängen. Ich mag mich auch irren.
Fehlt dir jetzt nur noch: Das Buch, ein k-l-u-k-e-r Spruch und die Motivation, die in Statistik 2 unter den Stuhl gefallen und nie wieder aufgestanden ist.
Bettina Riedel (academicworld.net)
Handlettering. Das große Buch der Alphabete. Frau Annika & friends.
frechverlag Verlag. 19,99 Euro.
Ein Kommentar
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