Hier geht es um Band 2. Die Besprechung von Band 1 findest du hier.
Temra ist schwer verletzt, Ziva außer sich vor Sorge und ihre kleine Abenteurer-Gruppe auf dem Weg zu einer magischen Heilerin. Von ihr hängt alles Glück dieser Welt ab, denn ohne Temra kann Ziva einfach nicht leben. Dabei hängt ein noch viel größeres Unglück über ihren Köpfen: Sie haben zwar die Kriegsherrin gekidnappt, aber die ist nur eine von mehreren treibenden Kräften, die das Reich überrennen und alles für sich übernehmen möchten. Egal, wie sie es drehen und wenden, eine gigantische Schlacht scheint sich anzubahnen – und die Bevölkerung wird leiden, ganz im Gegensatz zu den hochrangigen Kriegstreibern, die nur an Macht interessiert sind.
Der Leseeindruck
Band 2 bleibt deutlich hinter Band 1 zurück. Der abolut wesentliche Grund liegt in den seitenweisen Litaneien rund um Ziva und was sie sich da gerade irgendwie denkt – in Bezug auf ihre Mitmenschen. Damit dominiert der geistige Zustand Zivas weit stärker als jegliche Handlung, für die man ja eigentlich an Bord der Reise gekommen ist. Natürlich: Bei Jugend-Geschichten geht es in der Regel immer um eine Weiterentwicklung der Hauptpersonen und niemand in diesen Geschichten muss perfekt sein, soll es auch gar nicht sein.
Wenn es sich aber permanent so liest, als a) läge das einzige Problem bei Ziva und b) ungezählt oft wiederholt wird, wie sie c) (toxischerweise) an ihrer Schwester hängt oder d) was sie sich gerade einbildet, was emotional logisch sei, dann wird das Buch leider sehr oft sehr anstrengend. Zeitgleich macht sie ihren Mitmenschen Vorwürfe, sie seien nicht stark genug gewesen und hätten sie in diese und jene Situation gebracht, aber daraus hätte sie sich, wenn sie selbst nur stark genug gewesen wäre, auch selbst herausmanövrieren können. Insgesamt also anstrengend, etwas offensichtlich konstruiert und leider nicht mehr sympathisch. Wir wissen aus Band 1, dass Ziva enorm unter Social Anxiety leidet, aber in dieser Form – mit den permanenten Einblicken in ihren Kopf, die noch und nöcher wiederholt werden – ist es einfach zu viel. Aus ihrer Unlogik heraus wiederum ergeben sich zwar Probleme mit Handlung, was etwas Bewegung in die Sache bringt, die aber eben auch einfach völlig easy hätten vermieden können werden.
Damit zerreißt die Hauptperson leider das gesamte Buch.
Sisters of the Sword – Band 2. Tricia Levenseller.
cbt Verlag. 13 Euro.