Obacht! Nach der Trilogie „A Discovery of Witches“ plus dem Einzelband rund um Phoebe und Marcus geht es jetzt endlich weiter! Wer einen Einblick in die Serienverfilmung bekommen möchte, werfe einen Blick in unsere Rezension. Die Besprechung zum Sonderband rund um Marcus und Phoebe besprechen wir in diesem Artikel.
Mit „The Black Bird Oracle“ kehren wir zurück zu Diana und Matthew – und das mit einer wundervollen, fest gebundenen Ausgabe inklusive Farbschnitt. Noch dazu erscheint die „A Discovery of Witches“-Reihe in optisch passenden Neuausgaben! Für alle, die diese Reihe noch nicht gelesen haben, enthält die folgende Inhaltsbeschreibung extrem viele Spoiler.
Darum geht’s!
Doch genug des Palaverns, Diana bekommt es nämlich nicht nur mit der Kongregation, sondern auch ihrer verschollenen Familie zu tun. Sie, die immer die Wissenschaft in der Magie gesucht hat, muss sich nun den Spiegel vorhalten. Denn in der höheren Magie, was ihr von der Proctor-Seite der Familie vererbt wurde, geht es sehr wohl um Zaubertränke, eine Form von Zauberstäben, Tarotkarten … Zeitgleich sollen ihre Kinder von der Kongregation auf die Begabung für höhere Magie geprüft werden, was Diana für immer mit den Schandtaten von Peter Knox in Verbindung bringen wird. Becca und Phil sollen in Freiheit aufwachsen und niemand soll auch nur ansatzweise über sie verfügen. Aber ist das ein Kampf, bei dem Diana und Matthew überhaupt erahnen können, worum es am Ende wirklich geht?
Der Leseeindruck
Es tut so gut, heimzukommen. Obwohl Diana gerade ganz weit weg ist von ihrer heißgeliebten, Idolgetränkten Bodleian, fühlt man sich wie in einer weichen Umarmung aus flauschigen Pullis und ganz viel Tee gehüllt, wenn man mit Diana durch die Welt streift. Sie ist mittlerweile Mutter von Zwillingen und so hat sich der Ton natürlich von der Romanze etwas wegbewegt. Ernstere Beziehungsthemen stehen im Vordergrund, Erziehungsthemen auch mal und wir bekommen ein neues-altes Magiekonzept präsentiert. Spannend ist, wie Deborah das mit dem Altbekannten verknüpft, sodass trotzdem dieses wahnsinnige Wiedererkennungsgefühl entsteht.
Angenehm ist, dass Deborah Harkness nicht auf Übertreibungen oder irre Wendungen setzt, sondern lieber darauf achtet, dass alle kleinsten Details perfekt miteinander verknüpft sind. Dafür wartet man auch gern mal länger auf ein neues Buch. Außerdem dürfen ihre Protagonisten auch einfach mal Fehler machen. Niemand ist ein reinweiß gekleideter Held ohne Fehl und Tadel. Selbst die alten Vampire sind nicht perfekt, sondern zeigen einen ganz ureigenen Persönlichkeitsmerkmale, die sie auch ein bisschen vorhersehbar machen – aber wir lesen hier ja auch kein Suspense. Daraus entsteht Vielfalt und ein dem Buch eigener Charakter.
Es gibt kleinere Mankos. Einmal wurde früher thematisiert, dass es noch nie Kinder zwischen Vampiren und Hexen gegeben hat, aber eine der Figuren beweist nun das Gegenteil – wovon Matthew wissen musste. Man kann argumentieren, dass die Zwillinge in der Vergangenheitsreise von London gezeugt wurden und Janet bis dahin noch nicht existierte, aber zeitlich könnte es sich auch nicht ganz ausgehen. Da hat sich Deborah Harkness aber auch eine zeitlich sehr komplexe Storywelt ausgedacht. Wenn jemand hier die ultimative Einsicht hat, melde man sich bitte bei bettina.riede(a)cademicworld.net! K, thx.
Ansonsten kann man nur festhalten, dass es sich hier für die Liebhaber der Vor-Reihe um ein wunderhübsches Cozyness-Geschenk zum perfekten Zeitpunkt handelt – nämlich wenn der eigene Tee wieder schmeckt, die Temperaturen fallen, der Schal zum mummeln rausgeholt wird und die Blätter sich bunt färben. Magie liegt in der Luft!
Deborah Harkness. The Black Bird Oracle.
penhaligon. 22 Euro.