Diana Bishop ist just nach Oxford zurückgekehrt und eine Hexe. Die magische Gemeinschaft dort vermeidet sie aber sehr gerne, denn sie sieht sich nicht nur als (nicht-magische) Wissenschaftlerin, sondern verfügt auch nur über sehr wenig übernatürliche Begabung. Glaubt sie zumindest, und doch schafft sie es, sich für ihre Forschungsarbeit das Manuskript Ashmole 782 aus den Untiefen der Bibliothek zu bestellen – das eigentlich als verschollen gilt. Hinter diesem Buch sind nicht nur Hexen, sondern auch die Dämonen und Vampire her – denn es soll die Wahrheit über den Ursprung aller magischer Wesen beinhalten. Davon hat Diana aber keine Ahnung und lässt das Buch ins Magazin zurückschicken, sehr zur Bestürzung aller magischer Wesen, die ohne Diana keinen Zugriff auf Ashmole 782 haben …
Der Hexer Peter Knox jedenfalls ist davon überzeugt, dass die Hexen einst Vampire geschaffen haben und setzt alles daran, das Manuskript in seine Hände zu bekommen: Er will die Existenz der Vampire beenden und geht dabei auch die skrupellosesten Wege ein. Noch ruchloser verhält sich aber einer der Vampire, der die Familie von Matthew Clairmont ruinieren und vernichten möchte – nur doof, dass er und Diana sich Hals über Kopf verlieben …
Unsere Meinung
Diese erste Staffel mit 8 Episoden basiert auf der 3-teiligen Buchreihe von Deborah Harkness. Schon als Buch ist die Geschichte sehr lebhaft, spannend und eine tolle Erzählung. Es gibt die klassischen Motive von Lügen, Liebe bis Verrat und genauso Freundschaft, aber gerade der romantische Part wird perfekt in allen (!) Figuren wiedergespiegelt. Ganz ohne Kitsch, ohne rosa Konfetti – also kein Herzchen ploppendes verliebt sein, sondern tiefgreifende, alles verändernde Liebe. Wer diese Reihe noch nicht kennt, muss also keine Angst haben, dass hier die typische Teenager-retten-die-Welt oder Teenager-verliebt-sich-in-Vampir vorliegt – das nämlich auf keinen Fall. Es ist eine Art „seriöse und erwachsene“ Liebesgeschichte.
Dazu gehört auch, dass Diana und Matthew sämtliche gesellschaftliche Regeln der magischen Welt brechen – denn analog zu den Menschen haben auch hier manche Mitglieder einen Vollschuss. Hexen, Vampire und Dämonen sollen genetisch unter sich bleiben – nicht nur in Sachen Fortpflanzung, sondern ganz generell, weil … Naja, es gibt keinen richtig guten Grund (was natürlich der Punkt der Liebesgeschichte ist). Deborah Harkness entwirft damit eine Parallelgesellschaft, in die man sich als „normaler“ Zuschauer super gut einfinden und einfühlen kann.
Die Besetzung der Hauptrollen war wohl einer der kritischsten Fragen, denn wie kann man so deatilliert beschriebene Personas optisch besetzen, ohne dass sie an der einen oder anderen Stelle suboptimal wirken? Überraschenderweise ist es sehr gut gelungen. Als der erste Trailer herauskam, war ich mir wegen Matthew Clairmont noch nicht so sicher, denn der wird tendenziell eher „wuchtig“ beschrieben. Wuchtig im Sinne von groß und breit gebaut („der schützende Rücken“) und ist nun eher „smooth und schlank“. Aber auch das passt sich sehr gut in den weiteren Cast ein und nimmt dem Charakter ein bisschen den archaischen und patriarchalischen Wesenszug aus den Büchern.
Insofern? Unserer Meinung nach (und aus Fan-des-Buchs-Sicht) rundum gelungen und mittlerweile nicht nur einmal in der academicworld.net-Redaktion gelaufen. Wer hätte gedacht, dass die Suche nach einem alten Buch so mitreißend sein könnte.
A Discovery of Witches.
Staffel 1, 8 Episoden.
Ab dem 2. August im Vertrieb von © Universum Film GmbH im Handel.