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    Ein Wesen aus der Tiefe

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    By Bettina Riedel on 2. November 2021 Rezension

    Hier geht es um ein eigenständig lesbares Buch der Christina Henry-Neuinterpretationen. Hier die Besprechung zu Die Chroniken von Peter Pan.

    Einst wurde sie im Netz des Fischers Jack gefangen, doch nach einem Blick in ihre Augen ließ er sie sofort weder frei. Doch seine Einsamkeit rührte sie und so kehrte die neugierige Meerjungfrau zurück und ging sogar ans Land. Sie fanden eine eigene Art von Liebe, doch das Leben der Menschen ist kurz. Nach Jacks Tod verbringt Amelia noch einige beschauliche Jahre an der Küste Maines, doch dann wird sie von Levy und seinem Geschäftspartner Barnum gefunden. Beide betreiben ein kurioses Museum für sensationsgierige Besucher, die die Absonderlichkeiten des Lebens sehen möchten. Eine Meerjungfrau, noch dazu eine echte, würde ihre Kassen klingeln lassen! Sie geht mit ihnen, denn sie möchte die Welt der Menschen besser kennenlernen und sehnt sich nach etwas, das ihr bisher verwehrt wurde – ohne zu wissen, dass sie bald ihre Freiheit verteidigen muss und Menschen gar nicht so cool sind, wie Jack und die Menschen in Maine es bisher waren. 

    Der Leseeindruck

    Der Schreibstil ist getragen, malerisch, spielerisch und wirklich gut gelungen. Es ist eine Geschichte, die nicht einfach monoton vorgetragen werden könnte, sondern sehr melodisch wirkt. Dazu natürlich die Verbindung zu Arielle, zu deren Geschichte vermutlich viele Leser:innen einen ganz eigenen persönlichen Bezug haben. In dieser Neuinterpretation geht es in die Vergangenheit unserer „realen“ Welt, bevor moderne Technologie den Zauber dieser Geschichte stören könnte. Klasse ist dabei, dass der Charakter „P.T. Barnum“ tatsächlich gelebt hat, wobei die Autorin direkt ihre Interpretation seines Lebens und vor allem im Zusammenhang mit der Meerjungfrau offen legt.

    Irritierend ist der Klappentext: Er verspricht eine Geschichte, die in Sachen Blutrunst sehr den Vorgängern ähneln soll. Gerade Alice war ja sehr brutal und auch in Nimmerland floss sehr oft böses Blut. Ähnliches jedoch findet bei Amelia schlichtweg nicht statt, sodass die Inhaltsangabe schon arg täuscht und Erwartungen in diese Richtung nicht erfüllt werden. Das ist wirklich schade, denn die versprochene Blutrunst bräuchte es sicherlich nicht, um das Buch trotzdem ansprechend vorzustellen.

    Ein kleines Manko ist entsprechend die fehlende, weil erwartete Spannung. Die Konsistenz, mit der Amelia auf ihre Unabhängigkeit beharrt (zurecht) und die Beharrlichkeit, mit der sie diese ihrer Umwelt zu vermitteln versucht, lässt nur einen Schluss zu: Die Wege werden sich trennen müssen. Offen lassen soll diese Besprechung, welche Art von Trennung es wird, doch auch so ist klar – es geht mehr um Dialoge, mehr um die Unabhängigkeit der Frauen, das Anprangern von missbräuchlichem Verhalten gegenüber Tieren. Am Wichtigsten ist wohl die Kritik am Kolonialismus, doch das geschieht erst am Ende der Geschichte.

    Dieses Buch trifft also durchaus eine Reihe von Nerven und das ist gut so. Es fällt aber aus der bisherigen Reihe etwas heraus und das sollte man durchaus wissen, damit man sich auf die ganz eigenen wesentlichen Punkte dieses Bands konzentrieren kann und nicht in ständiger Erwartungshaltung einer gewissen Brutalität verharrt. Mit Amelia ist aus einer kleinen Arielle eine starke Frau geworden, die sich voller Ruhe behauptet, sich nicht unterbuttern lässt und ihren eigenen Weg geht.

    Die Chroniken der Meerjungfrau. Christina Henry.
    18 Euro. Penhaligon.

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