Hier geht’s um Band 2 – die Besprechung zu Band 1 findest du hier.
Der Frieden des Eisernen Reiches liegt in Trümmern: Die Kaiserin ermordet, angeblich von ihrem eigenen Sohn. Der Thronnachfolger eigentlich ein Usurpator und der echte Thronerbe auf der Flucht. Ein Wald, der sich gegen die Rodung wehrt und andere Herzogtümer, die ihrem Kaiserreich den Kampf ansagen.
Mittendrin steckt Kae, die eigentlich als Gesandte ihres Volkes ein Ende der Waldarbeiten durchsetzen sollte und ihre Gefühle für Hunter, seines Zeichens Thronerbe. Doch er sieht sich nicht als Kaiser und weiß erst einmal nicht, wie und mit wem er seine Ziele schnellstens erreichen kann – seine eigene Zukunft steht ebenso in den Sternen. Sie kämpfen beide, doch wofür?
Der Leseeindruck
Pluspunkte gibt es für die Einbindung des dualen Konzeptes: „Wer das Licht liebt, darf die Dunkelheit nicht fürchten.“ Die Charaktere haben also eine spannende Reise vor sich, die kein blütenreines Heldentum beinhaltet. Für ein Jugendbuch ist das große Klasse, denn dann sind sie nicht nur mit sich selbst beschäftigt, sondern müssen sich durch andere Sichtweisen zwangsweise weiterentwickeln.
Die vorher beschriebene wundervolle Waldwelt mit dem Allure von Pandora/Avatar ist Geschichte. Sie wird ersetzt durch tiefschwarze, ungesunde Entwicklungen, denn der Wald scheint zu erkranken. Es ist ein starkes Bild, das die Autorin erschafft, denn die Beschreibungen machen aus etwas Schillerndem etwas Fauliges, Abstoßendes und noch dazu Gefährliches. Es geht an sich also richtig rund und die Zeit verrinnt schnell für unsere Protagonisten.
Kleines Manko: Am Ende zieht es sich etwas. Wir lesen zu viel theoretisches Geplänkel aus den Köpfen der Protagonisten, das man eigentlich nicht braucht. Es reduziert leider die Spannung – auch wenn man es in Romance-Welten unter „slow burn“ kennt. Die verringerte Spannung betrifft leider auch den Fantasy-Part der Geschichte und das ist schade, weil eigentlich unnötig. Es tobt ein immenser Kampf um ein Reich mit mehreren Parteien, was immer gut ist für überraschende Wendungen, Allianzen, Verrat und Verlust. Hier fehlte noch etwas Tiefe aus dem Zusammenspiel dieser verschiedenen Einflüsse.
Insgesamt aber ein netter Abschluss der Dilogie, der keine Fragen offen lässt.
Iron Empire – gekrönt vom Feuer der Nacht. Emily Bähr.
cbt Verlag. 14 Euro.