Ella ist das letzte der 4 Mitbewohnerinnen einen Mädels-WG, die beim Auslandsaufenthalt in Plymouth ihr große Liebe finden darf. Zuhause in Paris gilt sie als Paris Hilton von Frankreich, denn ihre Eltern führen ein erfolgreiches Modeunternehmen, deren Nachfolge sie und ihr Bruder antreten sollen. Doch zunächst werden ihr immer wieder Affairen angedichtet und von Medien alles verdreht und erfunden, was nur geht, bis Ella fast vor dem Zusammenbruch steht und sie nach Plymouth flüchtet. Ihren Freund Étienne, der niemals Zeit für sie hat und sie mehr als Trophäe zu betrachten scheint, lässt sie zurück. Dort angekommen lernt sie ihre drei Mitbewohnerinnen kennen, die allesamt Richtung Fashion und Modefotografie unterwegs sind – auf dem Campus begegnet sie Callum, der ihr gehörig den Kopf verdreht. Doch Ella will an ihrer Beziehung festhalten und Cal gar nicht in ihren Kopf lassen. Wie gut, dass er in ihren Träumen landet …
Der Leseeindruck
Ella durchläuft mehrere Stufen der Unsicherheit, hinterfragt immer, ob sie nicht diejenige ist, die in ihrer Beziehung zu Étienne alles verbockt. Das sind typische Muster /Zeichen in einer toxischen Beziehung, wenn eine Seite (Étienne) immer der anderen (Ella) die Schuld zuweist. Frei nach dem Motto „Ich hab dich gefragt, ob ich dir in der Krise helfen soll, aber du hast ja gesagt, dass ich arbeiten gehen darf“. Zum Glück wächst Ella hier raus und erkennt genau diese hässlichen Verhaltensmuster. Beängstigend realistisch übrigens, auch wenn wahrscheinlich/hoffentlich nicht jede Leserin diese Situation noch nicht erlebt hat. Daumen hoch für gesundes Selbstbewusstsein!
Die Sache mit der Reihe
Da dies Band 4 ist, hat ein Teil der Leser:innen die drei anderen Geschichten vielleicht schon inhaliert. An dieser Stelle ein dickes Kompliment dafür wie geschickt die Autorin immer wieder Bezug zu den drei Mitbewohnerinnen und ihren Liebesmühen herstellt, ohne zu viel zu verraten oder das Gefühl zu geben, etwas wichtiges verpasst zu haben. Das Ende mag sich nicht ausschließlich auf Cal & Ella beziehen, ist aber halt auch das Ende einer ganzen Reihe, sodass alle Mädels ihren Auftritt bekommen.
Harmlos & Ungefährlich
Das klingt vielleicht nicht ganz so positiv, ist aber durchaus so gemeint. Ähnlich wie Band 3 kommt auch Band 4 ganz ohne toxisches männliches Verhalten aus, das durch die Protagonistin gehypt werden würde. Wenn es in die Handlung eingearbeitet wurde, dann, um Ella realisieren zu lassen, dass es der größte Mist ist und sie es nicht zu akzeptieren hat. Da auch niemand Drogen nimmt oder Alkoholprobleme hat, kommt die Geschichte ohne Bad Boys aus. Das mag manchem/r Leser:in zu wenig sein, keine Spannung oder zu wenig Drama bieten. Möglicherweise. Dafür bietet A Single Kiss eine beruhigende, wohltuende Lovestory, in der man sich fallen lassen kann, ohne dieses nagende „Das war jetzt nicht Okay“-Feeling zu haben. Im Gegensatz zu Band 3 geht es auch etwas weniger um sexuelle Anziehung, denn Ella hat mit Étienne eine ganz andere emotionale Ausgangslage – es wird also nicht in jedem Buch einfach die gleiche Storyline wiedergekäut.
A Single Kiss – L.O.V.E. Ivy Andrews.
Band 4 von 4.
blanvalet. 12,99 Euro.
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