Obacht, hier geht es um Band 7 von bisher voraussichtlich 14 Bänden plus Kurzgeschichten. Bisherige Rezensionen zu Vorgänger-Bänden findest du hier.
Ihre Schwangerschaft schreitet voran, doch Max denkt noch nicht daran, aufzugeben. Der Erfolg scheint ihr zunächst Recht zu geben: Durch einen echt genialen Zufall finden sie und ihr Team eine Höhle, in der ein Schwert von DEM Artus liegt. Sie benachrichtigen Thirsk, die den Fund der Gegenwart machen und alle feiern diesen massiven Erfolg. Doch da geschieht in der Gemeinde, zur der die Höhle gehört, eine Katastrophe nach der anderen…
Ausgerechnet unsere Lieblingshistorikerin Max schließt sich einem jungen Institutsmitarbeiter an, der glaubt, der fehlende Schutz des Schwertes sei dafür verantwortlich. Sie springen illegalerweise, „richten“ den Schaden und kommen dafür ganz hochoffiziell und dermaßen in Teufels Küche, dass Köpfe rollen. Max komplette Zukunft im St. Marys steht völlig Kopf und auch ihre Beziehung muss einiges aushalten …
Der Leseeindruck
Dieses Mal kommt der schwarze, englische Humor wieder stärker hervor und das merkt man dem gesamten Buch deutlich an – und positiv ist es allemal. Mit deutlich mehr Vergnügen, Respekt gegenüber der Geschichte und Spaß an mittleren Katastrophen schliddern wir zusammen mit Dr. Maxwell durch die Zeitgeschichte und erleben mit, wie sie persona non grata wird, Thirsk das Institut fast übernimmt und eine noch viel größere Situation sich anbahnt, aus der sich nicht mal eine Max befreien könnte …
Dieses Mal liegt der Fokus wieder etwas mehr auf der Weiterentwicklung von Max, was auch wirklich angebracht ist. Damit reduzieren sich die verschiedenen Zeitsprünge etwas, was auch sehr positiv rüberkommt. Denn in den Vorgängern gab es so viele Sprünge, dass die Handlung zwischendrin etwas unterging. In den Fokus rückt netterweise neben Max auch nicht ihr Leon (als Daddy to be), sondern der gute Peterson. Das ist für eine Reihe nicht nur völlig legitim, sondern vernachlässigt nicht das bunte Charakterset, das Jodi Taylor hier geschaffen hat. Dabei bezieht sich die Autorin sehr oft auf vorherige Geschehnisse, sodass man die Reihe definitiv nacheinander und nicht bunt durcheinander lesen sollte.
Interessant ist, dass die Existenz von St. Marys als solches ganz subtil in Frage gestellt wird. Eigentlich sind sie nur zur Beobachtung eingesetzt und die Zeit stellt ihre ganz eigenen Regeln an die Historiker. Faktisch aber liefern die Historiker ihre Funde den ausgrabungswütigen Wissenschaftlern de Thirsk-Universität aus und liefern damit oft das ab, was Briten in den unterschiedlichsten Ländern der Welt ganz selbstverständlich gemacht haben: Beute machen. Das darf man durchaus kritisch reflektieren und findet hier im Hintergrund statt. Freilich ohne eine große Anklageschrift, aber es rundet die sonst so nett-lustige Geschichte mit einer ernsten Note ab. Eine sehr schöne Fortsetzung!
Doktor Maxwells waghalsiger Zeitbetrug. Jodi Taylor. Band 7.
11 Euro. blanvalet.
Geplant dürften derzeit rund 14 Bände sein, die im Englischen bereits erschienen sind.