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    Unter den Schaumkronen des Meeres

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    By Bettina Riedel on 12. Juli 2018 Rezension

    Meliaé wächst als Tochter des Gilde-Ersten heran und wird wie alle Einwohner von Glarnos in Tharien eines Tages durch den Überfall des Sultans von Aššu überrascht. Ihr Vater und ihre Mutter werden öffentlich niedergemetzelt, die Leiche ihres Bruders Simos gilt als verschollen und zu allem Überfluss wird sie als zukünftige Konkubine / mögliche Ehefrau von einem der beiden Sultanssöhne entführt. Sie soll den beiden, Sayaf und Khayam, bei der Suche nach einem Siegel des Meeres helfen, das einst in einer Prophezeiung angekündigt wurde: Mit dem Siegel ist angeblich unvorstellbare Macht verbunden. Dumm nur, dass Meliaé so gut wie nichts davon weiß und schon jetzt Hals und Leben riskiert, indem sie haltlose Versprechungen macht.

    Wovon sie allerdings noch weit weniger weiß, ist ihr persönliches Schicksal – ihre Eltern sind Zieheltern und sie ist eine Tochter Tionés. Ihre eigene Magie muss Meliaé erst begreifen und nutzen lernen und dabei sich gleichzeitig gegen Sayaf, Khayam und all die anderen verwickelten Personen durchsetzen – bis sich ihr die Liebe und der quasi als Prophezeiung getarnte Fluch auch noch in den Weg stellt.

    Die Kritik

    Der Einstieg gestaltet sich durchaus komplex und nicht ganz einfach. Es scheint eine mittelalter-ähnliche Welt zu sein, in der Meliaé und die anderen Personen leben. Das Leben ist einfach strukturiert (Regel 1: Überlebe den heutigen Tag), gereist wird auf aus Holz gebauten Schiffen. Soweit so gut – und einfach. Jedoch kommen von Anfang an sehr viele Personae mit entsprechend fantasievollen Eigennamen vor, die man sich stückweise erst einmal einprägen muss. Die Zuordnung der Charaktere in Gut und Böse ist, bis auf Sayaf und Meliaé, etwas zunächst undurchsichtig. Durchhaltevermögen ist angesagt, bis man nach zirka 80/90 Seiten weiß, worauf man sich eingelassen hat. Ab dann entspannt sich die Situation und geht in ein faszinierendes Leseabenteuer über.

    Die magischen Elemente, mit denen die Geschichte angereichert ist, sind sehr vielfältig und kombinieren mehrere Kulturkreise – eine sehr coole Idee. Pluspunkte gibt es auch dafür, dass aus dem vollen Reichtum von Sagen und Legenden geschöpft wurde, die in den meisten Fantasybüchern zur Zeit deutlich zu kurz kommen. Nochdazu hat die Autorin sie nicht einfach übernommen, sondern zum Teil weiterentwickelt, was wie eine frischer Sonnenstrahl im Fantasy-Wald wirkt.

    Weitere Pluspunkte gibt es für eine nicht-zickige, nicht-hormonelle Hauptperson, die auch politische Entscheidungen treffen kann, ohne die stumm leidende Heroine zu mimen, voller Unschuld. Sie hat Ideale, die sie wie eine wütende Löwin verteidigt, nervige Charaktereigenschaften wie Theatralik sucht man vergebens. Das allein ist ebenfalls eine Wohltat nach all den Teenagern, die mal eben die Welt retten müssen.

    Minimal Abzug gibt es dafür, dass die Eigenarten dieser neu geschaffenen Welt ein wenig zu knapp kommen. Das Gefühlsleben der Pro- und Antagonisten steht im Vordergrund, es wird durchaus mal beschrieben, was sie an Klamotten tragen. Tiefere Einblicke in die Kultur, Bräuche, allein das Essen (bis auf den gelegentlichen Lammeintopf) fehlen weitestgehend und hätten durchaus noch mehr Sympathien und Bilder im Kopf herstellen können. Bei 600 Seiten wäre das sicherlich nicht sooo sehr ins Gewicht gefallen. Außerdem einen kleinen Abzug für die Szene mit dem Bruder auf dem Schiff. Sie wirkte aus dem Nichts konstruiert, nur um später eine Basis für diverse Eifersuchtsszenen zu haben. Es ist klar, warum es nahe lag, so eine Szene deswegen mit einzubauen, doch für den Leser wirkt es eher befremdlich und aus dem Nichts gerissen.

    Das Ende wiederrum war absolut zufriedenstellend, denn auch hier fällt Meliaé eine schwere Entscheidung, die wenig populär sein dürfte – aber eben politisch und sozial enorme Auswirkungen haben wird. Sie stellt sich ihrer Verantwortung und das, obwohl sie selbst keine rechte Ahnung hat, worauf sie sich eingelassen hat. Ob daraus ein zweiter Band wird, ist noch nicht ganz klar, wenngleich die Autorin in Interviews den einen oder anderen positiven Hinweis hinterlassen hat.

    Das Fazit: Ein hinreißender Roman mit vielfältigen, starken und schwachen und wankelmütigen Charakteren, die immer wieder für Überraschungen sorgen. Noch dazu die echte Fantasy-Vielfalt – eine klare Leseempfehlung mit 3.5 von 5 Sternen, würden welche vergeben.

    Bettina Riedel (academicworld.net)

    Heike Knauber. Najaden.
    blanvalet. 15,00 Euro.

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