Wakanda ist ein kleines, in der restlichen Welt deutlich unterschätztes Land: Vibranium ist die Hauptressource, dank der Wakanda und seine Bevölkerung über enorm weit entwickelte Technologien verfügen. Regiert wird das Land von T’Challa, der in kämpferischen Konflikten in der Form des schwarzen Panthers auftritt und dank des Vibranium fast unbesiegbar ist (wie die Avengers schon feststellen durften). Sein Cousin jedoch stellt die Thronfolge in Frage, vor allem, da er im Exil aufgewachsen ist und wegen der Familiengeschichte sowieso schon ordentlich von Hass angetrieben wird.
Dazu kommt, dass Vibranium gestohlen wurde und das Land in der Gefahr schwebt, vor der ganzen Welt enttarnt zu werden. Auch der Umstand, dass Wakanda sich von all seinen Nachbarn abschottet, heißt nicht nur, dass Vibranium vor der restlichen Welt geschützt wird. Wer sich isoliert, kann auch niemandem helfen – und Notsituationen gibt es gerade in Afrika genug. Bald steht T’Challa vor einem Scherbenhaufen, möglichem Krieg und einer verdammt harten Entscheidung …
Die Kritik
Es gibt viel, was man über BLACK PANTHER erzählen kann. Beginnen wir mit der Aktualität: Wakanda ist ein technologisch hochentwickeltes Land, das sich von anderen abgrenzt. Statt den Nachbarn und der restlichen Welt zu helfen, isoliert sich der kleine Staat völlig und „schützt“ das Vibranium vor der Welt, aber hilft eben auch niemandem. Daneben fallen Sätze wie „Wenn Flüchtlinge kommen, bringen sie all ihre Probleme mit“. Diesen Disput zwischen der Isolation der USA und der andauernden Flüchtlingsdebatte könnte prägnanter nicht auf den Punkt gebracht werden. Dabei wird der Öffnung des Landes kein Status als Allheilmittel untergeschoben, denn natürlich wird es durchaus eine größere Operation.
Dazu kommen ungewöhnliche Helden, denn der Black Panther steht beileibe nicht ausschließlich im Fokus. Er befindet sich in einem großen Netzwerk außergewöhnlicher Menschen, die gemeinsam das fast unmögliche Happy End schaffen. Eine davon ist seine kleine Schwester, die mega tech-savy ist und sich in Sachen Forschung und Entwicklung keine Grenzen vorsetzen lässt. In Sachen starke Frauenrollen kommt noch die Ex-Freundin von T’Challa dazu, die als quasi Geheimagentin unterwegs ist und sich selbst zum Ziel gesetzt hat, den Staaten rund um Wakanda zu helfen. Nicht zuletzt gibt es eine Guarde weiblicher Kriegerinnen, deren Aufgabe es ist, den Black Panther zu beschützen. Es gibt also viel Vorbildcharakter in diesem Film.
Aber auch die männlichen Rollen kommen nicht zu kurz: Der zweite Hidden Champion ist unserer Meinung nach M’Baku, der den fünften Stamm in Wakanda anführt. Er besticht durch schrägen Humor und eine bewundernswerte Integrität. Als ihm diePolitik nicht schmeckt, nutzt er ein legales Mittel, um dies zu ändern – als er verliert, akzeptiert er das als sein Schicksal. Seinem „Feind“, T’Challa, nimmt er nichts übel und bringt sich stattdessen gewinnbringend für dieGemeinschaft ein, ohne seine Haltung zu kompromittieren.
Garniert wird das Ganze mit sehr unterhaltsamen und witzigen Geschwisterquerelen, super coolen Outfits, Spannung, Action, Abwechslung und tollen landschaftsbildern. Technologisch weiß man bei den Marvel Studios natürlich, was man macht und setzt entsprechende Effekte bombastisch um.
Ein Superheldenfilm, der auch die Helden „der Nebenrollen“ mit in den Fokus rückt, ein bisschen mit Understatement spielt und sehr gut zu unterhalten weiß!
Bettina Riedel (academicworld.net)
BLACK PANTHER
Ab dem 19. Juli als Blu-ray, Blu-ray 3D, 4K UHD Blu-ray und DVD im Vertrieb von Marvel Studios/ Disney im Handel erhältlich.