Seit Jahren ist am letzten Wochenende des Sommers die Plus One Party – ein letztes Mal feiern, bevor die Touristen und Reichen den Küstenort Littleport für den Winter verlassen und erst im nächsten Jahr wiederkehren. Die Freundinnen Avery und Sadie sind normalerweise immer gemeinsam dort hingegangen, doch Sadie wollte dieses Mal nach kommen. Jedoch taucht sie nie dort auf. Stattdessen wird ihre Leiche wenig später an den Klippen gefunden – die Polizei ermittelt nicht lange und legt den Fall als Selbstmord zu den Akten. Das kann Avery nicht glauben, doch niemand kümmert sich weiter darum.
Ein Jahr später steht ein Gedenktag für Sadie an und Avery, die für Sadies Eltern Ferienhäuser in Littleport vermittelt, denkt noch immer über diesen letzten Abend nach und was wohl wirklich passiert. Als sie dann in dem Haus, in dem die letzte Plus One Party stattfand das verschollene Handy von Sadie findet, stutzt sie. War sie doch auf der Party? Wie kam sie von dem Ferienhaus zur anderen Seite des Ortes an die Klippen? War es etwa doch kein Selbstmord? Avery begibt sich selbst auf Spurensuche, weil die Polizei den Fall nicht wieder aufrollen möchte und findet dabei Beweise, die sie in ihre eigene Vergangenheit führen und dadurch sogar selbst belasten.
Das ganze Buch wird aus der Sicht von Avery erzählt. Dadurch hat man den begrenzten Blick auf alle Ereignisse von ihr, obwohl man sich manchmal doch einen etwas weiter gefassteren Eindruck gewünscht hätte. Da sich die Erzählung abwechselt zwischen „Jetzt“ und „Die Plus One Party vor einem Jahr“ erfährt man so nämlich immer nur, was Avery gesehen hat, die dies dann für sich interpretiert. Was andere Personen gesehen haben wäre bestimmt auch interessant gewesen.
Es wäre auch gut gewesen, von Anfang an alles zu Averys Vergangenheit zu erfahren, damit man ihre Wut und ihr Handeln nachvollziehen kann. Auch warum sie mit ihren ehemaligen Freunden so umgegangen ist. Das wir auch erst im Laufe des Buches deutlich, wenn Avery Erinnerungsfetzen beschreibt. So springt man oft zwischen einzelnen Zeiten hin und her und weiß sie selbst nicht immer direkt zu verorten, wenn man das Lesen doch mal unterbrochen hat.
Fazit
Die Geschichte bleibt bis zum Schluss spannend – durch alle Entdeckungen, die Avery macht werden immer mehr Details klar, doch bis zur finalen Auflösung muss man sich als Leser bis zu den letzten 10 Seiten gedulden. Denn das ständige Hin und Her aus den Erinnerungen und dem was passiert, liefern Hinweise wer es gewesen sein könnte und was tatsächlich passiert ist. So gibt es viele Verdächtige (auch Avery) und doch enttarnt sich der Täter zum Schluss selbst.
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