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    Entschuldigung, ich bin die Bardin

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    By Bettina Riedel on 3. Juli 2020 Rezension

    Setting: Mittelalterliche Welt, in der sowohl Ungeheuer (Fabelwesen) als auch Menschen leben, beide Seiten sind miteinander verfeindet. Die Ungeheuer starten eine Rebellion und möchten das menschliche Reich für sich selbst zurückerobern, dabei geraten viele in Gefangenschaft und landen in sogenannten Arenen, wo menschliche Söldner in Showkämpfen gegen sie antreten.

    Die junge Tam arbeitet als Bedienung in einem kleinen Wirtshaus in einer ebenso übersichtlichen Kleinstadt – doch die Frage, was sie sein will, wenn sie groß ist, kann sie noch nicht beantworten. Ein Glück, dass sie nebst einem mürrischen Vater noch einen trinkseligen Onkel hat, der sie kurzerhand der Söldnertruppe namens Fabel als Bardin vorstellt. Tam kriegt sich fast nicht mehr ein, ist sie doch absolutes Fangirl der Blutigen Rose, ihres Zeichens nach Anführerin der Fabel. … und dann kriegt sie auch noch den Job! Innerlich flippt sie aus, äußerlich reißt sie sich zusammen, packt ihr Hab & Gut – und ist fortan Teil der wandernden Söldnergruppe, die auf ihrem Weg in verschiedenen Arenen gegen Ungeheuer kämpft. Statt aber nur die vermeintlichen Heldentaten zu besingen, greift Tam gern mal aktiv ins Kampfgeschehen ein; doch angesichts des Schreckens, den die Fabel bei ihrem letzten Auftrag begegnet, läuft es ihr kalt den Rücken hinunter. Ganz nebenbei stellt dieser Schrecken eine Gefahr für das ganze Land dar, sodass die Truppe sich darauf vorbereiten muss, Showgehabe beiseite zu legen und das ultimative Opfer zu bringen …

    Der Leseeindruck

    Die umfangreiche Inhaltsangabe zeigt schon, wie intensiv und komplex die Welt ist, die hier geschaffen wurde. Dennoch fällt der Einstieg wirklich leicht, was der erste positive Punkt an diesem Buch ist. Außerdem ist es ein alleinstehendes Buch, fern jeder Serie und Sequel, was im Moment in der Fantasy-Riege echt selten ist.

    Die dort geschaffene Welt macht Spaß, denn sie bietet von vornherein Konfliktpotenzial: Menschen wurden mal von einer „Ungeheuer“-Art als Sklaven gehalten, jetzt haben die Menschen sich ausgebreitet und die unterdrückten „Ungeheuer“ bitten nun wiederum zur Revolution. Schnell wird dem Leser – zeitgleich mit Tam – klar, dass die „Ungeheuer“ eigentlich ziemlich gleichberechtigte Wesen sein sollten und es für die Zukunft des Landes besser gewesen wäre, hätten sie zusammengearbeitet. Aber Satz mit x, das war wohl nix – entsprechend erschwert sich die Situation für unsere Kampftruppe, die aus so unterschiedlichen Charakteren besteht: Sie kämpfen zukünftig an mehreren Fronten. Für Spannung ist also maximal gesorgt und auch die Handlung geht sehr fix weiter.

    Tam wiederum ist eine tolle Person, anhand derer man als Leser sehr gut in und durch diese Welt kommt. Sie ist das buchstäbliche unbeschriebene Blatt, das sich erst mit Worten AKA Erfahrungen und eigener Meinung selbst beschreiben muss. Auf ähnlich persönlichem Level folgt man auch der Blutigen Rose mit den roten Haaren, die in einem selbst kreierten Gedankenkonstrukt festhält und sich ihrem Vater beweisen möchte. Der entpuppt sich seinerseits als sehr verständiger Mann, der seine Zeit als Recke ganz anders sieht als seine Tochter und die restliche Welt.

    Einen kleinen Pluspunkt gibt es zusätzlich in Sachen Diversity: Noch seltener als Nicht-Reihen im Bereich Fantasy sind queere Charaktere, die sozusagen aus eigenem Antrieb queer sind und nicht, um das Buch besser zu verkaufen. Fast bemerkenswerter ist da sogar noch, dass Regeln zu Consent meines Erachtens vollumfänglich befolgt werden und keine Heldin persönliche Abstriche macht, um gängigen Toxische-Romance-Kram zu erfüllen.

    So platt es klingt: Wer es gelesen hat, weiß, warum es etwas an Game of Thrones erinnert. Etwas weniger episch, eher persönlich, aber Drachen, viele Personen, etwas weniger Sex, viele blutige Kämpfe und am Ende ein Feind, der von den Toten profitiert (kein riesiger Spoiler, keine Sorge).

    … und der Schluss? Der Epilog ist ein stilistisches Gedicht.

    Fazit: Absolut empfehlenswert, trotz der über 600 Seiten ein Buch, das man an einem Wochenende ohne Rücksicht auf Verluste verschlingt! 

    Die schwarze Schar. Nicholas Eames.
    Heyne Verlag. 16,99 Euro.

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    Weitere Videos aus der Vorlesungsreihe findest du hier.

    Quelle: Universität Konstanz

    Informationen zum Studium an der Uni Konstanz.

     

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