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    Ein Orosini auf Abwegen

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    By Bettina Riedel on 27. Juni 2019 Rezension

    Es ist der Tag seiner Namenszeremonie: Talon Silberfalke steht kurz davor, die Riten zur Manneswerdung zu durchlaufen. Der Junge des Stammes der Orosini hat sich seit Tagen in die Berge zurückgezogen, um durch eine Vision seinen Mannesnamen zu erhalten. Erst dann darf er in sein Dorf zurückkehren – jedoch macht ein Überfall auf selbiges dem Ritual einen Strich durch die Rechnung: Anstatt zu einem Fest kehrt der Junge zu einem Leichenberg zurück.

    Ein Adliger hat Söldner geschickt, um den Stamm der Orosini komplett auszulöschen.In letzter Sekunde kann er den Angreifern entgehen und wird doch schwer verwundet. Überraschenderweise wird er gerettet und gemäß den Sitten seines Stammes muss er seinem Retter gegenüber eine Lebensschuld abtragen – fortan steht er also in den Diensten eines Fremden (mit magischer Kompanie im Hintergrund) und hat dennoch ein großes persönliches Ziel: sein Volk rächen.

    Unsere Meinung

    Bei diesem ersten Band der 6-teiligen Reihe handelt es sich um eine Neuauflage. Das schreiberische Handwerk beherrscht der Autor wirklich sehr sehr gut und die Übersetzung ist auch prima gelungen, sonst gäbe es sicherlich auch nicht diese Neuausgabe. Jedoch ist es spannend zu beobachten, wie sich das Thema des Buchs und dessen Wahrnehmung geändert hat. Rund um die 2000er Jahre war es ein typisches Fantasybuch.

    Mittlerweile muss es sich anderen Erwartungen stellen – da fällt beispielsweise auf, dass es eine stark patriarchalisch geprägte Geschichte ist. Das ist in erster Instanz selbstverständlich kein Problem, aber: Frauen spielen in diesem Band keine Rolle, außer sie dienen den sexuellen Bedürfnissen des Hauptcharakters. Da wäre eine deutlich augewogenere Konnotierung möglich gewesen, ohne die Wichtigkeit des Hauptcharakters herabzustufen.

    Der Rachedurst der Hauptperson nach dem Leben der Mörder seiner Familie ist noch dazu eine Motivationsgrundlage, die relativ dünn ausgearbeitet ist und entsprechend wenig spannend bedient wird: Die Gegner müssen sterben, dafür braucht es in der patriarchalischen Welt einen Kampf bis auf den Tod und genauso wird es geplant (kein Spoiler). Das hält die Faszination für einen Teil der Leserschaft sicherlich in Grenzen.

    Apropos Talon: Er ist relativ unspannend als Charakter. Die Vernichtung des Dorfes ist natürlich der große Schnitt, der ihn formen und auf seinen persönlichen Weg bringen soll, ein klassisches Vorgehen in Fantasygeschichten. da es aber inflationär genutzt wird, macht es das Buch nicht unbedingt spannender oder einzigartiger. Abgesehen davon ist Talon etwas zu perfekt konstruiert: Ihm gelingt alles, abgesehen von seinem ausgelösten Stamm hat er zero nennenswerte Schwierigkeiten – kann zeichnen, singen, kämpfen, kochen, whatever – und bleibt ansonsten ausgesprochen flach. Entsprechend wenig ist er greifbar als Person mit Emotionen oder Gefühlen. In Teilen mag das Absicht sein, langfristig macht es ihn jedoch auch für Leser unnahbar.

    Dieser gesamte erste Band ist die Entstehungsgeschichte eines Charakters, der sich nicht gerade als Held bezeichnen lässt. Leider entspricht sie vielen Klischees, folgt offensichtlichen Handlungswegen und bietet dadurch nicht so viel Unterhaltung, wie definitiv möglich gewesen wäre.

    Raymond Feist. Der Silberfalke – die Erben von Midkemia 1.
    blanvalet. 10,99 Euro.

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