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    Ein Leben, das keines ist – theoretisch

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    By Bettina Riedel on 25. Juli 2024 Rezension

    Er existiert weit in unserer Zukunft. Sein Name ist Proctor und er lebt in Prospera, einem kleinen Inselstaat. In der Oberschicht der Inselgesellschaft werden keine Kinder geboren – stattdessen lebt man sehr lange und beendet sein Leben in der Nursery. Wo man selbstredend nicht stirbt, sondern in einen Kreislauf eintritt und als 16-jähriger Mensch neu reiteriert und als Mündel einer reichen Familie zurück in die Gesellschaft integriert wird.

    Genau so erging es auch Proctor, der mittlerweile als Fährmann tätig ist. Er bringt Menschen, die wiedergeboren werden sollen, auf die Fähren zur Nursery. Eines Tages ist es sein eigener Vater, der dabei einen hysterischen Anfall erleidet und seinem Adoptivsohn geheimnisvolle Botschaften zuflüstert. Nur der Wahnsinn am Ende eines langen Lebens, könnet man vermuten, doch bald geschehen Dinge. Dinge, die vermuten lassen, dass es eine Instanz in der Gesellschaft gibt, die etwas mehr über verschiedene Wahrheiten weiß, als offenbar wird. Eine der Wahrheiten scheint, dass Prospera längst nicht so ruhig und perfekt ist, wie propagiert …

    Der erste Leseeindruck

    Kritik gibt es durchaus: Die ersten Seiten sind nicht nur sehr gestelzt vom Schreibstil her, es macht auch inhaltlich ziemlich wenig Sinn. Klar, man kommt als Leser:in mit dem emotionalen Eindruck in der Geschichte an, die praktisch für den Autor ist. Er kann wunderbar darauf aufbauen und man weiß direkt, dass da was im Busch ist. Aber inhaltlich stimmig und angenehm zu lesen ist es eben nicht. Jetzt geht es in diesen ersten Seiten um die Sichtweise einer der Oberschicht angehörigen Person und da kann man natürlich argumentieren, dass diese sich sehr formell ausdrückt und so denkt, wie man als Produkt seiner Umgebung in High End-Prospera nun mal denkt. Fair point, ändert aber nichts daran, dass es nach Auflösung der Geschichte nicht stimmig scheint. Hier lässt sich aus unserer Sicht nur sagen, dass man den Prolog gekonnt ignorieren oder sich davon zumindest nicht zu sehr beeinflussen lassen sollte. Im Anschluss geht es im restlichen Buch vom Schreibstil her ganz anders weiter, viel lockerer und eingängiger.

    Danach macht das Lesen Spaß!

    Man kann sich dieses Buch sehr gut als Film vorstellen, denn der Autor beschreibt genügend Details, um es vor sich zu sehen und nicht so viele, als dass die eigene Vorstellungskraft völlig obsolet wäre. Proctor ist ein einfacher Mann, der in einem ruhigen See schwamm und plötzlich Wellen bemerkt, deren Ursache das Wasser noch viel stärker aufwühlt, als er jemals für möglich gehalten hätte. Wir begleiten ihn auf diesem Weg, der manchmal poetische Züge annimmt und verwirrend ist. Man hat aber immer das Gefühl, das der Autor uns an der Hand hat und durch die Geschichte führt, also das alles einen Sinn hat.

    Das Ende

    Die Auflösung erinnert an Hollywood Blockbuster und wieder sieht man viele der Sequenzen vor dem inneren Auge ablaufen. Was genau hier passiert ist, das konnte man in dieser Form nicht erwarten und die Überraschung kommt nicht mit einem Wumms, aber sehr umfangreich, sodass man die eigene Wahrnehmung der Geschichte noch mal ganz deutlich neu strukturieren darf. Wer des Lateinischen mächtig ist, könnte sich einen kleinen Anteil bereits zusammendichten, wird aber auch nicht auf die finale Wendung kommen.

    Das Fazit

    Sehr lesenswert, wenn man den Prolog als allerletztes liest.

    Justin Cronin. Ferryman.
    28 Euro. Goldmann Verlag.

     

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    Weitere Videos aus der Vorlesungsreihe findest du hier.

    Quelle: Universität Konstanz

    Informationen zum Studium an der Uni Konstanz.

     

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