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    Colette, Film, Rezension

    Zwischen Liebe, Literatur und der Suche nach sich selbst

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    By Mitarbeiter on 13. Dezember 2018 Rezension, Studi-Leben

    Sidonie-Gabrielle Colette, eine junge, zunächst naive Dame vom Lande, heiratet den charmanten sowie egoistischen Autoren Willy und beginnt ein neues Kapitel in ihrem Leben. Neben dem Pariser Lifestyle lernt Colette durch ihren neuen Ehemann auch die lokale Künstlerszene kennen. Schnell schlägt Colettes Leben eine andere Richtung ein: Denn als sie und ihr Ehemann kurz vor dem Ruin stehen, drängt Willy die junge Frau zum Schreiben und regt somit auch ihre künstlerische Ader an. Ihre „Claudine“-Reihe, welche quasi eine Darstellung ihres eigenen Lebens ist, mausert sich in kürzester Zeit zu einem Riesenerfolg. Es gibt nur einen Haken: Die Bücher werden unter Willys Namen veröffentlicht. Dieser schlägt nur allzu gerne Kapital aus den Werken anderer Autoren. Colette, der zunächst keine andere Wahl bleibt als dem zuzustimmen, findet mit der Zeit immer größeren Widerwillen daran.

    Auch die Ehe des Paars der Moderne nimmt immer düstere Gestalt an. Während Willy sich mit etlichen Seitensprüngen vergnügt, lernt Colette dies zu akzeptieren und entwickelt selbst größeres Interesse an Frauen, mit denen sie auch immer wieder Liebesbeziehungen eingeht. Zuletzt mit der Geschlechterrollen-sprengenden Missy (Denise Gough), die mit ihren Hosen und maskulinem Erscheinungsbild das Bild der Pariser Frau im frühen 20. Jahrhundert sprengt.

    Die Kritik

    In der heutigen Debatte rund um den Feminismus ist Colette ein definitives „muss“! Zwar könnte man meinen, dass das Frauenbild Frankreichs des späten 19. Jahrhunderts in Colette an die heutige Realität angepasst wurde. Nichtsdestotrotz porträtiert Wash Westmoreland die wichtige Vorreiterrolle von Sidonie-Gabrielle Colette für die literarische sowie politische Emanzipation der Frau in Frankreich. Es ist die Geschichte einer Künstlerin, die für immer in das Literaturerbe Frankreichs eingehen sollte und den Weg für Autorinnen bereitete.

    Keira Knightly in der Rolle der Colette und Dominic West in der Rolle des Willy bieten durchaus eine authentische Darstellung eines Ehepaars, das mit Gleichberechtigung und gesellschaftlichen Zwängen der Belle Époque zu kämpfen hatte. Der innere Konflikt der Colette wird von Westmoreland mit Fingerspitzengefühl ausgearbeitet, sodass dieser auf der Leinwand nicht zu übersehen ist. Zwar mag die eine oder andere Szene einer  simplizistischen Darstellung gleichen, dafür sind andere Szenen, wie beispielsweise die letzte gemeinsame Szene von Colette und Willy in deren Pariser Wohnung umso sorgfältiger ausgearbeitet. Hier wird Colette als starke, selbstbewusste Frau dargestellt, die es geschafft hat, Sexualität und Geschlechterrollen in Frage zu stellen und sich aus der Unterdrückung ihres Mannes zu befreien.

    Auch wird in diesem spannenden Biopic dazu inspiriert, man selbst zu sein. Denn weder Willy noch Colette legen viel Wert auf die Meinung anderer, vor allem  hinsichtlich ihrer Ehe. Insbesondere Colette durchläuft auf der Suche nach sich selbst den Prozess der Selbstverwirklichung, wobei Authentizität eine dominierende Rolle spielt. Die Wertschätzung der breiten Masse wird dabei bewusst außer Acht gelassen – entscheidend ist die Liebe zu sich selbst.

    Aus einer jungen, naiven Dame wird eine starke, selbstbestimmte Frau deren Kreativität keine Grenzen mehr kennt.


    Joyce Osagie (academicworld.net)

    COLETTE

    Ab dem 03.01.2019 im Verleih von DCM im Kino.

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