Sidonie-Gabrielle Colette, eine junge, zunächst naive Dame vom Lande, heiratet den charmanten sowie egoistischen Autoren Willy und beginnt ein neues Kapitel in ihrem Leben. Neben dem Pariser Lifestyle lernt Colette durch ihren neuen Ehemann auch die lokale Künstlerszene kennen. Schnell schlägt Colettes Leben eine andere Richtung ein: Denn als sie und ihr Ehemann kurz vor dem Ruin stehen, drängt Willy die junge Frau zum 
Auch die Ehe des Paars der Moderne nimmt immer düstere Gestalt an. Während Willy sich mit etlichen Seitensprüngen vergnügt, lernt Colette dies zu akzeptieren und entwickelt selbst größeres Interesse an Frauen, mit denen sie auch immer wieder Liebesbeziehungen eingeht. Zuletzt mit der Geschlechterrollen-sprengenden Missy (Denise Gough), die mit ihren Hosen und maskulinem Erscheinungsbild das Bild der Pariser Frau im frühen 20. Jahrhundert sprengt.
Die Kritik

Keira Knightly in der Rolle der Colette und Dominic West in der Rolle des Willy bieten durchaus eine authentische Darstellung eines Ehepaars, das mit Gleichberechtigung und gesellschaftlichen Zwängen der Belle Époque zu kämpfen hatte. Der innere Konflikt der Colette wird von Westmoreland mit Fingerspitzengefühl ausgearbeitet, sodass dieser auf der Leinwand nicht zu übersehen ist. Zwar mag die eine oder andere Szene einer simplizistischen Darstellung gleichen, dafür sind andere Szenen, wie beispielsweise die letzte gemeinsame Szene von Colette und Willy in deren Pariser Wohnung umso sorgfältiger ausgearbeitet. Hier wird Colette als starke, selbstbewusste Frau dargestellt, die es geschafft hat, Sexualität und Geschlechterrollen in Frage zu stellen und sich aus der Unterdrückung ihres Mannes zu befreien.
Auch wird in diesem spannenden Biopic dazu inspiriert, man selbst zu sein. Denn weder Willy noch Colette legen viel Wert auf die Meinung anderer, vor allem hinsichtlich ihrer Ehe. Insbesondere Colette durchläuft auf der Suche nach sich selbst den Prozess der Selbstverwirklichung, wobei Authentizität eine dominierende Rolle spielt. Die Wertschätzung der breiten Masse wird dabei bewusst außer Acht gelassen – entscheidend ist die Liebe zu sich selbst.
Aus einer jungen, naiven Dame wird eine starke, selbstbestimmte Frau deren Kreativität keine Grenzen mehr kennt.
Joyce Osagie (academicworld.net)
COLETTE
Ab dem 03.01.2019 im Verleih von DCM im Kino.
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