Christopher Robin verlebt eine magische Kindheit: Nahe des kleinen Cottage in Sussex liegt ein Baum mit einer geheimnisvollen Tür, die zu einem ganz besonderen Wald führt: Dort leben Piglet, Tigger, Pooh der Bär und all ihre Freunde. Doch als der Junge aufs Internat geschickt wird, muss er Abschied nehmen – und wird erwachsen. Fast forward zur Gegenwart, in der Christopher Robin bei einem Kofferfabrikant angestellt und aktuell dafür verantwortlich ist, die Kosten so weit wie möglich zu drücken.
Was dem gesamten Team immer schwerer fällt und langsam nur noch eine Lösung bleibt: Mitarbeiter abbauen. Dagegen wehrt sich Christopher, so gut es geht, doch das bedeutet auch, dass er der Arbeit den Vorrang geben und seine Frau und kleine Tochter vernachlässigen „muss“. Die fahren eines Tages in das Cottage in Sussex, wo das Töchterlein eine zauberhafte wie überraschende Entdeckung macht – und Christopher Robin bekommt tatsächlich sehr flauschigen Besuch in London …
Die Kritik
Vorab: Als Kind war ich persönlich kein großer Fan von Pooh und seinen Freunden – dennoch war es ein zuckersüßes Wiedersehen mit bekannten Figuren meiner Kindheit. Das ist ein Umstand, auf den der Film auf jeden Fall schon mal aufbauen kann, quasi ohne „Eigenleistung abzuliefern“. Aber keine Sorge – der Film liefert.
Das beginnt mit der Erzählstruktur: Es ist keine biographie-ähnliche Erzählweise, sondern die einer malerischen Geschichte. So wird nicht nur inhaltlich eine zauberhafte Handlung offenbart, sondern auch optisch mit Zeichnungen zwischendrin gearbeitet. So wird aus einer simplen Geschichte die Liebe zum Detail deutlich, mit der das Projekt umgesetzt wurde.
Auch inhaltlich hat die Geschichte einiges zu bieten – mal mehr oder mal weniger offensichtlich. Eingängig ist natürlich der Part des Erwachsen werdens, der mit dem Verlust der zauberhaften Kindheit einher geht. Noch dazu in der überspitzten Form – denn Christopher Robin arbeitet in einer Abteilung, die auf Effizienz ausgerichtet ist, der krasse Gegensatz zum chilligen Pooh, der den ganzen Tag mit „Nichts“ verbringt. Dass beides nicht der richtige Weg ist, müssen die beiden Charaktere noch für sich herausfinden, denn auf sich gestellt werden sie einfach nicht glücklich. In der Welt der Erwachsenen muss er am Ende trotzdem leben, also wird es wohl einen Kompromiss geben müssen – das klingt nun alles sehr analytisch. Es heißt aber lediglich, dass die Macher sich bei vielen Szenen etwas Hintergründiges gedacht haben. Reine Füllszenen sind so gut wie keine enthalten, sodass es einen richtigen Sog der Erzählung gibt, in die der Zuschauer voll und ganz aufgeht. In diesem Sinne auch ein großer Shout-out an I-Aah, der wirklich der beste Charakter in dem ganzen Film ist <3
Gespickt mit zuckersüßen Momenten, die wirklich niemanden kalt lassen und unschuldig-lustigen Scherzen ist ein Film entstanden, der jeden Zuschauer aus der Lethargie reißt und mindestens entspannt, wenn nicht sogar glücklich macht. Hier steckt viel Herzblut drin und auch wenn das Ende nicht die große Mega-Überraschung bereithält – ein Film, den man durchaus öfter anschauen kann.
Bettina Riedel (academicworld.net)
Christopher Robin
Ab dem 13. Dezember im Verleih von Disney fürs Heimkino erhältlich.