Howl’s Moving Castle ist wohl jedem ein Begriff – die Autorin Diana Wynne Jones hat 3 Bücher aus dieser Welt geschrieben, die Besprechungen findest du hier.
Aya lebt in einem Kinderheim, doch entgegen aller Erwartungen gefällt es ihr hier ganz gut, denn sie sucht nicht ihr ganzes Leben lang schon nach einer Familie. Doch eines Tages, ganz egal wie seltsam sie sich vor den Leuten verhält, nimmt ein noch seltsameres Paar sie mit. Ab sofort soll sie der blauhaarigen Hexe zuhause bei ihren Ritualen helfen und den Mann – den Mandrakus – möglichst nicht stören. Doch natürlich möchte Aya genauso nach ihrem eigenen Willen weiterleben, wie im Heim eben! Also muss sie einen Weg finden, die Hexe zu beeinflussen, idealerweise mit Zauberei … Wie gut, dass die schwarze Katze sprechen kann, Thomas heißt, und ihr dabei hilft, den einen oder anderen Spruch umzusetzen.
Der Leseeindruck
Super süß! Für alle, die die Bücher von Diana Wynne Jones geliebt haben, eine sehr willkommene Ergänzung des Stils und der bunten Gedanken, die hier wie ein Blumenstrauß offenbart werden. Und wer schon in der Position ist, um die Jugend fürs Lesen zu begeistern, bekommt hier auch das ultimative Buch dafür. Das ultimativ Schöne an dieser Geschichte ist, dass sie bunt und magisch – und relativ zielbefreit ist.
Natürlich bekommt die Hauptperson einen Antrieb verliehen, der sie durch die Handlung treibt. Aber es geht nicht wirklich darum, am Ende ein tolles, höheres Ziel zu erreichen. Aya ist ein Kind und so wird die Geschichte auch erzählt. Sie ist ein bisschen egoistisch, ein bisschen neugierig, redet mit der Katze und stellt gern Sachen an. Es geht hier also nicht um eine epische Reise der Beteiligten, sondern einfach um das unverfälschte Vergnügen daran, eine Geschichte erzählt zu bekommen, die irgendwo anfängt und irgendwann aufhört. So kunterbunt wie die Gedanken sind auch die …
… bunten Illustrationen!
Worüber ich mich immer extrem freue, sind bunte oder überhaupt Illustrationen in Büchern für Erwachsene. Als solches klassifiziere ich Aya und die Hexe – und habe fast mehr Zeit mit den Bildern als dem Text verbracht. Sie sind zuckersüß und immer perfekt zum jeweiligen Textabsatz untergebracht, was mit Sicherheit auch ein Stück Arbeit war.
Zusammen ergibt sich das perfekte kurze Lesevergnügen für zwischendurch: Ein zu heißer Sommernachmittag, den man Innen verbringt, bevor man sich abends raus an die abkühlende Luft traut. Im Schwimmbad zwischen den Planschausflügen oder auf dem Balkon, wenn du dort nicht brutzelst – kunterbunte, zuckersüße Ablenkung für alle!
Diana Wynne Jones. Aya und die Hexe.
Knaur. 15 Euro.