Ein Notsignal eilt durch das Universum! Sofort machen der Doktor (Tom Baker) und seine Begleitung Romana (Lalla Ward) sich auf den Weg, um den Grund zu erfahren – von Prof. Chronotis, der es angeblich ausgesendet haben muss. Pikantes Detail: Er ist selbst ein Timelord, der seit menschlichen Ewigkeiten in Cambridge sitzt und lehrt. Doch nicht nur das – er hat einige Bücher von Gallifrey (unerlaubt) mitgebracht, von denen eines ganz und gar nicht harmlos ist. Es beinhaltet den Schlüssel zu einem Gefängnis der Timelords, in dem die gefährlichsten Zeitverbrecher überhaupt eingesperrt wurden. Dessen Existenz wurde von allen vergessen bis auf einen: Skagras, der in Wahrheit das Signal versendet hat. Er will ein Superhirn krimineller Energie erschaffen und braucht diesen Schlüssel …
Kurioser, intrinsisch wirklich Doctor Who-liker Hintergrund
Der Hintergrund von SHADA und dem modernen Erscheinungstermin ist denkbar kurios, denn inmitten der damaligen Dreharbeiten (Ende der 70er) platzte ein sehr solider Streik bei der BBC, der zu absolutem Stillstand der Dreharbeiten führte. Als wieder Produktionskapazitäten freigewesen sein sollen, wurden rundum die Weihnachtsproduktionen vorgezogen. Es hat bis in die 2000er gedauert, bis an dem Material weitergearbeitet wurde. Da nicht alle Beteiligten noch am Leben waren, wurden einige Szenen durch Comic-Einlagen ersetzt. Das ist soweit gut gelungen, denn es wirkt nach dem ersten oder zweiten Mal gar nicht mehr störend, sondern passt sich in die seltsame Doctor Who-Denkweise ein.
Wahnsinnig umfangreiches Paket
Das Set beinhaltet nicht nur eine Filmfassung (über 2 Stunden lang), die 6 Episoden, die ursprüngliche VHS-Fassung und Unmengen an Bonusmaterial – beispielsweise mit dem Webcast über die Wiederaufnahme der Arbeiten an Shada. Das Booklet ist sehr umfassend und beleuchtet die Hintergründe so intensiv, dass man hinterher definitiv gar nichts mehr googlen muss. In dem Booklet gibt es auch noch ein Vorwort von Romana (Lalla Ward), die aus ihrer persönlichen Erfahrung der vergangenen und aktuellen Dreharbeiten berichtet. Zusammen ergibt sich ein massives Fanpaket, das keine Wünsche offen lässt!
Aber wie ist er nun?
Wie bei allen alten Filmen oder Bildschirm-Produkten muss man die Zeit einbeziehen, in der das Material geschrieben und umgesetzt wurde. Im Vergleich zu heute fällt auf, dass Romana als Begleitung einige klassische Kriterien erfüllt, mit denen die modernen Doktoren bewusst brechen. Sie ist mehr Sidekick, hat wenig eigene Persönlichkeit – wobei man auch hier unterscheiden muss zwischen dem Film und der sechsteiligen Serie. In letzterer hat jede Figur mehr zeit, sich zu präsentieren und einige Details davon erleichtern das Gesamtverständnis durchaus. Insofern sollte man ein Auge durchdrücken und die eigenen Ansprüche an filmische Unterhaltung dem Material anpassen. So wird aus SHADA ein netter, nostalgischer Ausflug in die Vergangenheit mit einem kleinen Puzzlestein für weitere Folgen und andere Doktoren.
Doctor Who – Der vierte Doktor. SHADA
Seit dem 29. Juli im Vertrieb der polyband GmbH erhältlich!