… als Carly Parkers Freundin Yumiko (Miko) verschwunden ist. Die Polizei geht davon aus, dass sich die junge Frau einfach eine kurze Auszeit nehmen möchte, doch Carly sieht das ganz anders. Die Zeit vor Mikos Verschwinden hat sich für sie schon komisch angefühlt, deswegen macht sie sich auf eigene Faust auf die Suche nach ihrer Freundin.
Diese neue Lebensaufgabe stellt das Leben von Carly gewaltig auf den Kopf, denn sie stößt auf das geheimnisvolle Spiel Rabbits. Ein Spiel, das schon einige Leben auf dem Gewissen hat. Ein Spiel, das so tief im Untergrund liegt, dass es auch nur ein Gerücht sein könnte, und mit einer wichtigen Regel versehen ist „Sprich nicht über Rabbits“. Carly möchte doch bloß ihre Freundin finden, doch wird sie dem Sog des Spiels entkommen können?
Der erste Eindruck
Jede Person wird durch eine eigene Stimme verkörpert, wodurch man immer genau weiß, wer gerade spricht. Zusätzlich wurde durch viele Klangeffekte die Spannung bis an die Spitze getrieben und fühlte sich manchmal sehr realistisch an. Das Prequel ist genauso wie der Thriller spannungsgeladen und mit vielen schockierenden Twists gespickt. Auch auf weitere Videospiel-Hints dürfen sich die Hörer:innen freuen. In dem Hörspiel war das switchen zwischen den Paralleluniversen nicht der Hauptfokus, was der Geschichte wirklich gutgetan hat, da das in dem Vorgängerbuch bzw. der nachfolgenden Geschichte zu ein paar kleinen Verwirrungen führen konnte.
Zudem gestalte sich die Hinweissuche etwas anders. K, welche im Buch eher als Einzelkämpferin den Spuren gefolgt ist, wird durch Carly abgelöst. Sie hat einen fremden Begleiter, der sie immer wieder auf den richtigen Weg führt und das eigentlich kaputte Spiel reparieren möchte. Einige Figuren aus dem Buch tauchen auch im Hörspiel wieder auf. Der geheimnisvolle Magier aus der Spielhalle und auch Hazel bekommen noch einmal einen großen Auftritt. Apropos Hazel: Endlich erfährt man, wer der/die geheimnisvolle Spieler:in ist, welche:r das Spiel abgerochen und die Runde ohne Sieger:in enden lassen hat.
Minuspünktchen
Zu Anfang beginnt alles mit einer Art Podcastfolge von Carly. Dies sollte eigentlich auch die gewählte Form des Erzählstils sein, doch an manchen Stellen kam das nicht so rüber. Oft hat es sich angefühlt, als ob man in dem einen Moment in der Gegenwart bei den Geschehnissen dabei ist und etwas später wurde man zurückgeworfen und die Geschehnisse aus der Vergangenheit wurden – wie in einem Podcast – erzählt. Der Podcaststil war für mich wirklich interessant. Schade, dass dies nicht immer ganz durchgekommen ist und etwas in den Hintergrund geschoben wurde.
Auch hier wurde wieder die mysteriöse Forschungseinrichtung angeschnitten, welche im Thriller schon einen kleinen Stellenwert hatte. Endlich hat man etwas mehr erfahren – das jagte einem einen Schauer über den Rücken. Dennoch wären ein paar Zeilen mehr wirklich toll gewesen. Für mich gab es noch ein paar offenen Fragen: Gab es danach weitere Experimente? Wie viele haben das Experiment gut und erfolgreich überstanden?
Fazit
Das Hörspiel-Prequel von Rabbits ist ein toller Begleiter beim Autofahren, oder an einem faulen Sonntag, wenn man sich einfach mal etwas vorlesen lassen will. Die Spannung ist wirklich greifbar und man muss instinktiv mit Carly und ihrem Begleiter mitfiebern. Trotz ein paar kleiner Makel, kann ich das Hörspiel an Liebhaber von Sci-Fi-Thriller, oder an all diejenigen, die einfach mal eine ganz neue Hörerfahrung machen wollen, empfehlen.
Und ein kleiner Pluspunkt: Der Synchronsprecher von Johnny Depp hat auch eine kleine Rolle! 😉
Lisa Albrecht (academicworld.net)
Terry Miles. Rabbits – Dein Spiel. Dein Risiko
Der Hörverlag. 18,00 Euro.