Die IT boomt und es ist kein Ende in Sicht. Der weltweite Markt für IT-Services wächst seit Jahren beständig – und damit auch der Bedarf nach Fachkräften. Wer an Informatik denkt, hat jetzt bestimmt ein Bild aus scheinbar zusammenhangslosen Zahlen, Buchstaben und Zeichen im Kopf. Wir haben mit Felix Lampl, ausgebildeter Fachinformatiker für Systemintegration, gesprochen und ihm Fragen rund um die Ausbildung und den Beruf der Fachinformatikers gestellt.
Felix, magst du dich unseren Leser:innen kurz vorstellen
Mein Name ist Felix, ich bin derzeit 23 Jahre alt und habe meine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration 2017 erfolgreich abgeschlossen. Neben der Arbeit reise ich um die Welt und fotografiere leidenschaftlich gerne.
Warum hast du dich für diese Lehre entschieden?
Ich habe mich damals für diese Lehre entschieden, weil ich mich schon immer für Computer interessiert habe und ich sozusagen mit ihnen aufgewachsen bin. Ich finde den Computermarkt wahnsinnig spannend, da es hier jeden Tag etwas Neues gibt. Mit der Erkenntnis, dass ich nach meiner Mittleren Reife etwas mit Computern machen und diese näher kennenlernen möchte, machte ich mich auf die Suche nach einer geeigneten Ausbildung. Im Internet fand ich den Ausbildungsberuf des „Fachinformatikers für Systemintegration“ und wusste, dass dies genau der richtige Ausbildungsberuf für mich ist!
Ein kurzer Einblick ins Berufsleben
Kannst du uns einen kurzen Auszug aus deinem Berufsalltag geben? Was waren deine wichtigsten Aufgaben im Betrieb?
Zu meinen wichtigsten Aufgaben zählte natürlich, dass IT seitig alles ordentlich läuft. Durch stetige Server-Wartungen sowie Hard- beziehungsweise Softwareupgrades sorgte ich dafür, dass unsere Mitarbeiter ohne jegliche Probleme arbeiten konnten. Zusätzlich war ich im IT-Helpdesk, dem internen IT-Support, dafür zuständig, dass ich der erste Ansprechpartner für Mitarbeiter war, falls dann doch etwas nicht so gut funktionierte. Daraufhin setzte ich mein gelerntes theoretisches sowie praktisches Wissen dafür ein, den Mitarbeitern so schnell wie möglich zu helfen.
Was sind deiner Meinung nach die wichtigsten Softskills und Voraussetzungen für diesen Beruf?
Als Fachinformatiker sollte man definitiv belastungsfähig sein und in stressigen Situationen einen kühlen Kopf bewahren. Daneben spielen gute Kommunikationsfähigkeiten, Einfühlungsvermögen sowie Teamwork eine wichtige Rolle. Natürlich sollte man auch Begeisterung für die IT-Technik mitbringen.
Welche Tipps hast du für die Bewerbung?
Macht euch im vornherein schlau, welche Unternehmen den Ausbildungsberuf als Fachinformatiker anbieten und was ihr dafür mitbringen müsst. Scheut euch nicht davor, eure Bewerbungen an Betriebe zu senden, wenn ihr kleinere Anforderungen nicht erfüllt. Vielleicht werdet ihr trotzdem zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen und könnt vor Ort eure Stärken unter Beweis stellen!
Facts über die Ausbildung als Fachinformatiker:in
Eine duale Ausbildung zum Fachinformatiker:in, unabhängig von der Fachrichtung dauert in der Regel drei Jahre und kann bei guten Leistungen in der Berufsschule und Betrieb um 6 Monate verkürzt werden. Die wenigsten wissen, dass Fachinformatiker nicht gleich Fachinformatiker sind. Denn in dieser Ausbildung kann man je nach Interesse zwischen vier verschiedenen Schwerpunkten entscheiden. Wählbare Schwerpunkte sind: Anwendungsentwicklung, Daten- und Prozessanalyse, digitale Vernetzung und Systemintegration.
Wie in jedem Beruf, gibt es bestimmte Eigenschaften die ein angehender Fachinformatiker:in mitbringen sollte, zu diesen gehören ein logisch-analytisches Denken, ein technisch-praktisches Verständnis, mathematische Sicherheit und hohes Englisch Sprachniveau. Letzteres ist besonders wichtig, denn wenn du Bedienungshandbücher, Fachbücher studierst oder eine Support-Hotline kontaktieren musst, ist es wichtig, die IT-Muttersprache zu beherrschen.
Wer eine Ausbildung zum Fachinformatiker:in anstrebt sollte ein gewisses Grundinteresse an IT und Co. besitzen. Deshalb ist ein fundiertes Vor- beziehungsweise Hintergrundwissen ein enormer Vorteil in der Ausbildung und erleichtert das Verständnis von komplexen Sachverhältnissen, mit denen man nicht selten im Berufsalltag konfrontiert wird. Der gängigste Weg sich neues Wissen anzueignen, wäre wohl sich in der IT-Abteilung deiner Bibliothek des Vertrauens zu informieren oder mithilfe YouTube-Tutorials sich Schritt für Schritt die wichtigsten Begriffe erklären zu lassen.
Ein buntes (Fach-) Spektakel
Eine weiter Methode sich IT-Hintergrundwissen anzueignen, wären Lernbücher, wie zum Beispiel das „Big Fat Notebook – Alles, was du für Informatik brauchst – Das Starter-Kit für angehende Programmierer“, herausgegeben vom Loewe Verlag. Wir haben uns das Buch genauer angeschaut und haben bei näherer Betrachtung des Buchcovers recht schnell festgestellt, dass es sich hierbei nicht um ein „klassisches“ Informatikfachbuch handelt – ganz im Gegenteil! Viele schrille Farben, ein bunter Mix aus verschiedenen Schriftarten und ein doch eher kindlicher Schreibstil, passen nicht wirklich zu einer trockenen Fachlektüre, welche man massig in den Regalen jeder Bibliothek findet. Im Gesamteindruck ähnelt das Buch eher einem Hybriden aus Comic, Notizbuch und Jugendroman, also alles andere als einem Fachbuch. Und da wären wir auch schon bei der Zielgruppe dieses Buches – Jugendliche.
Inhaltlich ist das Buch in vier Lektionen aufgeteilt. Von Computersystemen, Datenanalysen, Softwareentwicklung bis hin zu Algorithmen und Programmierung. Nach jedem Thema gibt es zudem einen kleinen Test, um das neu erlernte Wissen zu prüfen. Zusammenfassend kann man sagen, dass Das Buch schafft es mithilfe eines sympathischen Lehrstils, vielen bunten comic-ähnlichen Illustrationen und unter Verwendung einer einfachen Rhetorik die Grundlagen der Informatik einfach und verständlich zu erklären. Natürlich ist man nach allen Lektionen noch kein Profi, aber es ermöglicht eine solide Wissensgrundlage für den Karriereeinstig in die IT-Branche und es schafft was andere Fachbücher nicht schaffen – zu begeistern.
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