Rolf Dobelli ist der Begründer von getAbstract, dem mittlerweile größten Anbieter von Buchzusammenfassungen weltweit. Der Luzerner studierte in St. Gallen Betriebswirtschaft und promovierte an der gleichen Universität. Er war mehrere Jahre lang Finanzchef und CEO verschiedener Tochterfirmen des Swissair-Konzerns und lebte in Australien, Hongkong, England und in den USA. Vor einigen Jahren begann er Belletristik zu schreiben. Sein neuestes Werk heißt „Stop Reading the News“.
Was an Ihrer Arbeit hat Sie heute glücklich gemacht?
Rundum glückliche Mitarbeiter zu sehen.
Welche Ziele haben Sie im Leben?
Glückseligkeit.
Welchen Beruf haben Sie sich als Kind den Aufregendsten vorgestellt?
Pilot.
Was dachten Sie mit 20 Jahren, was Sie heute tun würden?
Top Manager. Irgendwie 20.000 Leute zu führen. Heute muss ich sagen: Zum Glück ist es anders gekommen.
Wie hat sich für Sie die Welt seitdem verändert? (seit Sie 20 waren)
Sie ist undurchsichtiger geworden, schneller, komplizierter.
Was hat Ihre Karriere am meisten beschleunigt?
Den Mut, mich selbstständig zu machen.
Wie sind „Harte Arbeit“ und „Glück/Zufall“ als Grundlage Ihres Erfolges verteilt?
Glück/Zufall ist ganz klar die Hauptsache.
Was gibt Ihnen am meisten Kraft bei der Arbeit?
Das Wissen, dass ich etwas sinnvolles mache (selbst wenn ich es mir nur einrede)
Welches war der größte Fehler in Ihrem Berufsleben?
Mich nicht früher selbstständig zu machen.
Was bedeutet es für Sie, zu scheitern?
Nichts aus den Abstürzen zu lernen.
Worauf sind Sie beruflich stolz?
Dass getAbstract erfolgreich ist.
Was hat Ihnen das Studium für Ihren Beruf gebracht?
Erstaunlich wenig, eigentlich verdammt wenig.
Woran können Sie verzweifeln?
An allem, selbst an den Lebenszielen.
Wie beurteilen Sie die Hochschulen, an denen Sie studiert haben?
St. Gallen. Guter Ruf. Aber wie gesagt, wenig gelernt fürs Unternehmerturm.
Was vermuten Sie, wie werden Ihre Mitarbeiter Sie beschreiben, wenn Sie nicht im Raum sind?
Sympathisch und anstrengend zugleich.
Haben Sie Vorbilder und wenn ja, was haben Sie von diesen gelernt?
Keine Vorbilder, von denen ich 100 Prozent abkupfere. Aber viele Menschen, von denen ich Aspekte gelernt habe.
Was schätzen Sie an Kollegen?
Das ist eine dumme Frage. Es sind Kollegen, weil man sie sehr sehr schätzt, nicht andersrum.
Wie verbinden Sie Karriere und Leben miteinander?
Ich habe da keine strikte Trennung. Als Unternehmer ist man auch in der Freizeit Unternehmer.
Wo würden Sie gerne arbeiten?
An tausend Orten, immer wechselnd.
Wenn Sie gezwungen wären, unseren Lesern einen Rat zu geben, wie würde dieser lauten?
Folgen Sie Ihrem Herzen.
Vollenden Sie bitte den Satz „Wichtiger als Karriere ist…“
die innere Bestimmung zu erkennen und ihr zu folgen.