Dies hier ist eine Besprechung zu Band 3, hier findest du die Rezension zu Band 1 und zu Band 2.
Fletcher und seine Freunde finden sich zu Beginn von Band 3 im Äther wieder – der Welt, in der die Dämonen, Gnomen und Orks leben. Die Luft ist giftig, der Proviant knapp und die Stimmung immer gereizter: Die Familie Forsys hat immerhin dafür gesorgt, dass Fletchers Familie fast ausgelöscht wurde und dass die Zwerge ihre spärlichen Rechte bald verlieren und auf den Status von Leibeigenen herabsinken sollen. Natürlich, nachdem ihre Gegenwehr als Revolution aufgebauscht und diese blutig niedergeschlagen werden würde. Sie müssen also nicht nur im Äther überleben, sondern ganz eilig nach Hominum zurückkehren. Die Zukunft von ganz Hominum, der Welt der Elfen und der Zwerge hängt von dieser kleinen Gruppe ab, denn die Orks haben schon seit Jahren an einem ausgesprochen kriegerischen Plan gearbeitet …
Die Kritik
Im Vergleich zu Band 1 und 2 ist dieser Abschluss der Geschichte sehr abwechslungsreich, was die Handlung angeht: Es geht um viel, die Szenen ändern sich ständig. Ist ein Problem gelöst, kommt schon die nächste Herausforderung um die Ecke. Sehr geschickt nutzt der Autor dabei das gesamte Tableau der zur Verfügung stehenden Charaktere – alle, die von Anfang an dabei waren sowie kürzlich hinzugekommen sind, werden aktiv eingebracht und finden ihr jeweiliges „Ende“. Spannung ist dabei nach wie vor sehr wenig gegeben, sodass dieser Band vor allem von der sich schenll entwickelnden Handlung lebt.
Beim Lesen darf man nicht vergessen, dass es sich hierbei um eine Reihe für Jugendliche handelt. Bisweilen wirken einzelne Passagen sehr oberflächlich und die Psychologie simpel gestrickt – beispielsweise, wenn Fletcher in seine Rolle als Graf Rale hineinwachsen muss. Das dürfte in der Regel der eigentlichen Zielgruppe geschuldet sein – auch als älteres Semester kann man den Ideenreichtum genießen und sich darüber freuen, wie in den kontemporären Jugendbüchern gegen Rassismus, Korruption und andere Schlechtigkeiten dieser Welt Position bezogen wird.
Der Ideenvielfalt wird auch in diesem Band nicht nur durch die Erzählung selbst, sondern auch das kleine Glossar illustriert, in dem Zeichnungen der erwähnten Dämonen untergebracht sind. Es empfiehlt sich, dieses vor der Geschichte durchzublättern, damit man beim Lesen selbst die „richtigen“ Bilder im Kopf entwickeln kann. Minimal Abzüge gibt es für den einen oder anderen Übersetzungsfehler, der sich eingeschlichen hat und kurz stutzen lässt.
Insgesamt ein zügig lesbares Abenteuer aus einer etwas anderen Fantasy-Welt, das alle Leser über 16 vielleicht nicht flasht, aber charmant und im wahrsten Sinne der Worte ganz zauberhaft unterhält.
Bettina Riedel (academicworld.net)
Die Dämonenakademie – Die Prophezeiung. Taran Matharu.
heyne fliegt. 12,99 Euro.