Die Welt gerät vollends außer Rand und Band: Am Ende von Staffel 2 gelang ein Koffer voller Kristalle in das Ökosystem und kommt damit mit der restlichen Menschheit in Kontakt. Immer mehr gehen durch den sogenannten „Mist“ (no pun intended) und entwickeln übernatürliche Fähigkeiten. Weder können sie etwas dafür, noch haben sie sich das alles ausgesucht – trotzdem werden sie innerhalb von Minuten von Menschen zum Feindbild ebendieser. „Außerirdische Bedrohung“ ist noch die netteste Bezeichnung, bevor die Jagd auf sie eröffnet wird.
Daisy (ehemals Skye) hat den Auftrag bekommen, ein Team aus den neuen INHUMANS aufzustellen, doch Dr. Gardener verhindert dies durch seine psychologischen Gutachten: Im Prinzip wird jeder neue Inhuman erst einmal für 3 Monate kalt gestellt. Doch bei der Suche nach den Gewandelten stoßen die Agenten von S.H.I.E.L.D. auf mehr als nur ein Hindernis. Es taucht ein mörderischer Inhuman auf, der anderen lieber ein Loch in die Herzgegend brennt, als sie S.H.I.E.L.D. zu überlassen. Agent Coulson muss sich immer mehr um Rosalind und die neue Behörde ATCU kümmern, die nun offiziell zur Bekämpfung der außerirdischen Bedrohung eingesetzt wurde. Auf einem ganz persönlichen Level fehlt dem gesamten Team immer noch Gemma, die am Ende der zweiten Staffel vom geheimnisvollen Monolith verschlungen wurde – tot, einfach weg, ganz woanders?! … und dann wäre da immer noch Ward, der nichts Besseres zu tun hat, als eine neue Version von Hydra aufzubauen. Ruhe finden die Agents of S.H.I.E.L.D. auf jeden Fall nicht …
Die Kritik
Es gibt mit 22 neuen Folgen zwar einiges zu sehen in der neuen Staffel, die sich von Anfang an mit mehreren Handlungssträngen präsentiert. Allerdings sind diese so eng miteinander verflochten, dass es wie aus einem gewaltigen Guss erscheint. Die Art und Weise, wie die Agents allerdings in ihrem unzufriedenen Zustand zwischen Schatten und offizieller Existenz hängen, überträgt sich auch auf den Zuschauer.
Die Feinde sind weitestgehend die gleichen, Agent Mae ist mal weg, mal wieder da, Daisy ist die neue Vorzeigeheldin, bei Bobbi, Hunter und Co gibt es nichts Neues. Überraschende Wendungen gibt es wenige und wenn, dann sind sie recht schnell erledigt. Die Konkurrenz unter Behörden ist auch kein neues Lied. Just, wenn man denkt, dass sich nach einem bestimmten Ereignis rund um Ward (sorry, no Spoiler) nun wirklich alles verändern muss, fahren die Macher von Marvel noch mehr alte, verbrauchte Geschütze auf. Die wirklich spannenden Hintergründe dieser Ward-Szene, die den langjährigen Fans eine ordentliche Portion Hintergrundwissen über Hydra schenken könnten, werden relativ stiefmütterlich behandelt.
Das Maß der Spannung bleibt daher im erträglichen Bereich, neue Charaktere werden bis auf den neuen Endfeind nicht eingeführt und damit wirkt der Kampf der Agents of S.H.I.E.L.D. eher schleppend, ein wenig ziel- und lustlos Die Faszination, Neues zu entdecken, Rätsel um Personen wie Skye zu lösen ist vergangen und die altbekannten Charaktere spielen zwar gut zusammen, bieten inhaltlich aber auch wenige Reize. Dabei gäbe es nun so viele neue Charaktere, die man einführen könne, denn überall auf der Welt erwachen neue INHUMANS.
Inhaltlich die schwächste Staffel, der man nichts mehr von der typischen S.H.I.E.L.D. Abenteuerlust anmerkt. Vermutlich für eingefleischte Fans dennoch ein Muss, denn Staffel 4 und 5 sind bereits produziert.
Bettina Riedel (academicworld.net)
Marvel’s Agents of S.H.I.E.L.D.,
Staffel 3,
22 Episoden
Ab dem 19. Juli im Vertrieb von Marvel / Disney Deutschland im Handel fürs Heimkino gepresst auf Silberlingen oder digital erhältlich.