Nach dem Sturz von S.H.I.E.L.D. haben Phil Coulsen und sein Team sich in die Schatten zurückgezogen – statt heldenhafter Agenten sind sie plötzlich vogelfrei. Doch das Böse schläft nicht und trachtet auch nach Jahrzehnten immer noch nach der Weltherrschaft …
- Nach Staffel 1 war es aus mit der Ruhe und der idyllischen Eintracht unter Wissenschaftlern und Soldaten – HYDRA hatte alle Ebenen von S.H.I.E.L.D. infiltriert. Die Öffentlichkeit bekam es mit einer Realität zu tun, auf die sie nicht im Geringsten vorbereitet war – wie der Angriff auf New York mehr als verdeutlicht hatte. Phil Coulsen und sein arg reduziertes Team agieren jetzt selbst im Schatten. Denn die Regierung der USA hat die Hexenjagd auf sie eröffnet und unterscheidet nicht zwischen HYDRA oder S.H.I.E.L.D.. Trotzdem erhalten sie den Kampf gegen die Bösen aufrecht und stoßen dabei auf ein Artefakt, das von Agent Carter selbst nach Ende des Zweiten Weltkriegs von Red Skulls verstreuten Helferlingen eingesammelt hat. Es hat in all den Jahrzehnten bereits eine dunkle Spur vieler Leichen hinter sich hergezogen – und ist jetzt auf dem Schwarzmarkt gelandet. Die Agents machen die Entdeckung, dass es irgendwie mit Skye zusammenhängen muss – und ihrer verworrenen Familiengeschichte. Phil Coulsen hängt auch mit drin: Er hat damit begonnen, seltsame Symbole in Wände zu ritzen, die ab und an auch auf dem Artefakt auftauchen. Hat das irgendwas mit dem Projekt Tahiti zu tun? Auch der ehemalige beste Kumpel/ fast Lover Grant Ward ist nicht untätig, schlägt sich aber nicht mehr auf HYDRAs Seite – nur: Was will er wirklich damit bezwecken? Sein unfassbarer Verrat an Fitzsimmons hat die Gemüter aufkochen und sich niemals beruhigen lassen. Trotzdem müssen die AGENTS of S.H.I.E.L.D. einmal mehr mit ihm zusammen zu arbeiten …
Die Kritik
Zeitlich ordnet sich die Serie mit Staffel 2 rund um das Chaos in Sokovia ein, bei dem die Avengers ja so richtig auf die Nase gefallen sind. Während die Superhelden sich mit der Frage auseinandersetzen, inwiefern sie sich der UN unterwerfen sollten, hat Phil Coulsen mehr als nur einen Plan: Im Unbekannten agieren. Gut, das kennen die Zuschauer natürlich schon von Staffel 1, aber geändert hat sich einiges: Es gibt keinen Bus mehr. Jawoll. Agent Mae hat trotzdem gut zu tun, keine Sorge. Heißt also, dass die Schauplätze sich verlagern. Ein absolutes Muss, um Staffel 2 nicht zu einem Abklatsch der ersten werden zu lassen.
Einige neue Charaktere kommen dazu, nachdem Hydra einige wichtige Gesichter vom Erdball getilgt hat. Mack ist ein absoluter Favorit. Denn er fällt aus dem Wissenschaftler-Raster und wird trotzdem an Fitz‘ Seite gestellt. Auch der Split zwischen Fitz und Simmons ist wichtig, um die beiden sich weiterentwickeln zu lassen. Mit Lance Hunter, einem Söldner, kommt eine weitere, sehr wertvolle Ergänzung an Board: Trockener Humor, durchschnittlich intelligenter Junge, halb Söldner, halb S.H.I.E.L.D.-Agent – und Ex-Mann einer anderen Agentin. Durch diese Erweiterungen werden die hochtechnischen und wissenschaftlichen Grenzen der Serie aufgelöst und bieten emotionalen Zugang zu regulären Menschen. So fühlt man sich als Zuschauer noch etwas Willkommener als in Staffel 1.
Der inhaltliche Fokus ist klar: Alle Wege führen zu Skye. Damit hier kein endloser roter Faden entsteht, löst sich diese Storyline schon Mitte der Staffel auf. Nach knapp 75 Prozent der Folgen kommt die Serie mit einem absoluten Geheimnis um die Ecke, das die letzten Folgen noch einmal kräftig durcheinander würfelt. Die Technik und Optik rückt bei Staffel 2 etwas mehr in den Hintergrund.
Fazit: In Staffel 2 zündet Marvel noch einmal richtig auf und setzt seine Charaktere wesentlich härteren Umständen aus – einige neue Gesichter halten die Handlung ebenfalls spannend. Für Marvel Fans absoluter Pflichttermin!
Bettina Riedel (academicworld.net)
Marvel’s Agents of S.H.I.E.L.D. – Staffel 2
22 Episoden
Ab dem 7. April auf DVD und BluRay im Vertrieb von abc Studios im Handel erhältlich.