Elektroingenieure entwickeln und kontrollieren technische Geräte und Verfahren und leisten damit einen wichtigen Dienst für unsere Gesellschaft. Wir klären auf, in welchen Bereichen Elektroingenieure tätig sein können, wie die Berufsperspektiven zukünftig aussehen und warum ein akuter Bedarf an Elektroingenieuren vorhanden ist.
Studium und Einsatzgebiete der Elektroingenieure
Wer Elektroingenieur werden möchte, braucht zwingend einen Hochschulabschluss. Weitere Voraussetzungen sind IT-Skills, Berufserfahrung (in Form von Praktikum oder Nebenjob) und Soft Skills wie Teamfähigkeit und analytisches Denken. Mit einem Studium stehen den Absolventen später viele Türen offen. Elektrotechnik kann an Unis, FHs oder Berufsakademien studiert werden. Während Fachhochschulen eher praxisorientiert ausbilden, gehen Universitäten mehr in die wissenschaftliche Richtung. Generell werden im Studium technisch-naturwissenschaftliche Grundlagen vermittelt. Wer sich die verschiedenen Themen der Elektrotechnik im Vorfeld ansehen möchte, findet online komplette Elektrotechnik-Kurse mit wesentlichen Inhalten. Die Einsatzgebiete sind durch die vielen Spezialisierungen in dem Berufsfeld sehr vielfältig.
Hier gibt es zum Beispiel:
- (Mikro-) Elektronik
- Energietechnik
- Automatisierungstechnik
- Elektronische Gerätetechnik
- Elektrische Mess- und Regelungstechnik
- Theoretische Elektrotechnik
Je nach Einsatzgebiet übernimmt ein Elektroingenieur folgende Aufgaben:
- Entwicklung und Steuerung von elektronischen Schaltungen
- Erstellung von Stromlaufplänen
- Inbetriebnahme von Software für unterschiedliche Maschinen
- Technologieberatung
- Entwicklung von Automatisierungsprojekten
Erfolgversprechende Zukunftsaussichten für Elektroingenieure
Die sehr innovative Elektrobranche entwickelt sich rasend schnell weiter. Die Entwicklung wird in den nächsten Jahren und Jahrzenten wohl noch deutlich zunehmen. Industrien befinden sich in einem Transformationsprozess, Abläufe werden digitalisiert etc. – dies wirkt sich selbstverständlich auch auf den Arbeitsmarkt aus. Die Weiterentwicklung und Steuerung diverser Geräte und Technologien erfordert qualifiziertes Fachpersonal. Der hohe Ausbildungsstandard in Deutschland ist somit ein guter Ansatz und ermöglicht, dass Elektroingenieure ihr Fachwissen in vielen Bereichen einbringen können. Besonders kleine und mittlere Unternehmen aus den Branchen Automation, elektronische Bauelemente und Energietechnik beschäftigen Elektroingenieure. Fachwissen zu Themen wie Elektromobilität, Smart Grids und Energieeffizienz wird in Zukunft stark gefragt sein. Die Automobilindustrie sucht hier zum Beispiel verstärkt nach ausgebildeten Kräften.
Ein weiterer großer Vorteil des Berufs: die Vielfalt. Einsatzgebiete, Aufgaben und berufliche Weiterentwicklung sind sehr breit gefächert. Je nach Vorlieben, Wissen und Interesse können Elektroingenieure frei wählen, welcher Tätigkeit sie nachgehen möchten. Wer gerne Menschen leitet, strebt eine Stelle in Führungsposition an, wer lieber im technischen Bereich arbeitet, geht dort mit seinem Expertenwissen die Karriereleiter nach oben.
Mangelberuf: Elektroingenieur – der Bedarf lässt sich nicht ausreichend decken
Der Verband der Elektrotechnik prognostiziert, dass aufgrund des demografischen Wandels bis zum Jahr 2020 mehr Elektroingenieure in Rente gehen, als neue Fachkräfte nachrücken. Tatsächlich ist der Mangel an Elektroingenieuren seit Jahren ein bekanntes Problem. Die Arbeitslosenquote studierter Elektroingenieure ist, auch zu Krisenzeiten, im Rekordtief und rückläufig – während die Nachfrage steigt.
Besonders mittelständische Unternehmen suchen händeringend nach qualifiziertem Personal und beklagen Umsatzeinbußen aufgrund des Mangels an geeigneten Arbeitskräften. Doch warum ist der Bedarf größer als die Anzahl an Fachkräften? Dies liegt vor allem daran, dass schlichtweg zu wenig Elektroningenieure ausgebildet werden. Auch wenn die Zahlen der Absolventen mittlerweile in die Höhe gehen, die Nachfrage ist deutlich größer. Diese Tatsache bringt jedoch auch gewisse Vorteile für Elektroingenieure mit sich: Ältere Arbeitnehmer, Arbeitslose, Initiativbewerber oder Fachkräfte aus anderen Ländern haben auf dem deutschen Arbeitsmarkt gute Chancen. Qualifikation und Persönlichkeit sind besonders in diesem Bereich immens gefragt. Ein weiterer wesentlicher Punkt, der erklärt, warum Unternehmen offene Stellen oft bis über 100 Tage nicht besetzen: Die Unternehmen sind anspruchsvoller geworden und suchen gezielt nach Spezialisten auf bestimmten Gebieten. Können Bewerber die Erwartungen nicht erfüllen, wird weiter gesucht.