Das Kooperative Studienmodell der Hochschule Heilbronn verbindet Studium und Ausbildung. Wie das geht, erfährst du hier. Zwei der HHN-Studierenden, Annika Tschentscher und Maurice Stolz, berichten über ihre persönlichen Erfahrungen.
Maurice, 23 Jahre, studiert Maschinenbau im 5. Semester und hat ursprünglich direkt nach dem Abitur ein Studium an der Dualen Hochschule begonnen und sich dann für das Kooperative Modell entschieden.
Annika, 23 Jahre, studiert Mechatronik und Robotik im 7. Semester und hat direkt nach dem Abitur mit dem Kooperativen Studium begonnen. Ihr Auslands- semester hat sie in Finnland verbracht.
Wie wurdet ihr auf das Kooperative Studienmodell aufmerksam?
M: Nachdem ich beschlossen habe, dass das Duale Modell nichts für mich ist, wurde ich von meiner Firma gefragt, ob ich nicht Interesse am Kooperativen Modell hätte. Dieses Modell hat mir deutlich besser zugesagt, weil es mehr Freiraum zur Gestaltung des Studiums bietet.
A: In der 10. Klasse habe ich an der Hochschule Heilbronn an einem Workshop „Mechatronik für Mädchen“ teilgenommen. Die Firma, bei der ich das Kooperative Studium absolviere, habe ich über die Homepage der Hochschule Heilbronn gefunden. Ich habe mich für das Kooperative Modell entschieden, da der Praxisbezug sehr deutlich ist und man im Gegensatz zum dualen Studium die Ausbildung vor dem Studium hat und somit auch das Handwerk hinter der Technik beherrscht.
Wie lief der Bewerbungsprozess ab?
M: Ich habe mehrere Bewerbungsgespräche geführt, aber bei meinem jetzigen Kooperativen Partner habe ich mich direkt von Anfang an wohl und willkommen gefühlt, da dort auch ein angenehmer Umgangston miteinander gepflegt wird.
A: Der Bewerbungsprozess verlief sehr unkompliziert. Es gab mehrere Gespräche, um herauszufinden, in welche Tochtergesellschaft des Konzerns ich am besten passen würde. Nachdem das geklärt war, gab es ein Treffen in der Niederlassung, in der ich bis heute sehr glücklich bin.
Was sind für euch besondere Merkmale des Kooperativen Studienmodells?
M: Die finanzielle Förderung erleichtert das Studium um einiges, da man so nicht auf Eltern oder Nebenjobs angewiesen ist. Zudem bekommt man durch die vorangestellte Ausbildung einen guten Einblick in die Praxis.
A: Gerade zu Beginn des Studiums hilft die abgeschlossene Ausbildung, verschiedene technische Zusammenhänge besser zu verstehen. Außerdem entfällt die Bewerbungsphase für das Praxissemester und die Bachelorarbeit, was die ohnehin schon stressige Prüfungsphase nicht unnötig erschwert. Auch der finanzielle Vorteil ist ein großer Pluspunkt des Kooperativen Studiums.
Warum habt ihr euch für das Kooperative Studium und nicht für ein Vollzeitstudium entschieden?
M: Ich arbeite gern auch in der Praxis und nicht nur am Rechner. Die Ausbildung hilft auch zu Beginn, einige Zusammenhänge im Studium besser verstehen zu können; so fällt einem das Lernen in einigen Fächern leichter.
A: Durch den ständigen Kontakt zu einem Unternehmen weiß man, dass man bei verschiedenen Fragen auf ein breites Fachwissen der Kollegen zurückgreifen kann. Durch die Ausbildung ist es möglich, studienbezogene Tätigkeiten auszuüben und muss nicht unbedingt etwas Branchenfremdes machen.
Worin seht ihr den Vorteil eures Studiums in Heilbronn?
M: Heilbronn ist für mich sehr gut mit dem Auto erreichbar, jedoch auch gut an die öffentlichen Verkehrsmittel angebunden. Selbst nach den Vorlesungen hat Heilbronn einiges zu bieten.
A: Heilbronn hat ein breites Spektrum an unterschiedlichen Unternehmen in der Umgebung. So ist es möglich, über die Hochschule Heilbronn im Rahmen von Exkursionen einen Einblick in viele verschiedene Bereiche zu erhalten und nicht nur auf das kooperierende Unternehmen geprägt zu sein.
Wie ist das Studium aufgebaut und was gefällt euch besonders?
M: Der Studiengang Maschinenbau hat insgesamt sieben Semester, wovon eines das Praxissemester ist. In den ersten zwei Semestern gilt es im Grundstudium, die Grundlagen für viele weitere Vorlesungen zu lernen. Im Hauptstudium werden die Inhalte dann vertieft. Zudem können verschiedene Wahlfächer gewählt werden, um sich in verschiedene Fachrichtungen zu spezialisieren.
A: Im Studiengang Mechatronik und Robotik verläuft es ähnlich wie im Maschinenbaustudium. Schön ist auch, dass ein Auslandssemester an einer der 22 Partnerhochschulen der Fakultät Technik möglich ist. Die große Auswahl an Wahlpflichtfächern ermöglicht zudem, das eigene Studium so zu gewichten, dass man genau die Schwerpunkte setzen kann, die einem gefallen. Auch die verschiedenen Labore an der HHN gefallen mir sehr gut.
Könnt ihr euch vorstellen, einen Master anzuhängen?
M: Zum jetzigen Zeitpunkt halte ich es mir noch offen, einen Master zu machen. Momentan habe ich es mir zunächst zum Ziel gesetzt, den Bachelor zu absolvieren.
A: Ja! Ich werde nächstes Semester mein Masterstudium an der Hochschule Heilbronn beginnen. Momentan bin ich mitten in meiner Bachelorarbeit und freue mich darauf, im Oktober das neue Kapitel Master anzufangen.
Habt ihr zum Schluss noch Tipps?
M: Vorbereitung ist die halbe Miete beim Studieren. Persönlich empfinde ich das Studium als durchaus machbar, aber euch muss klar sein, dass ihr nichts geschenkt bekommt, also nehmt es nicht auf die leichte Schulter.
A: Beginnt rechtzeitig mit dem Lernen, teilt den Lernstoff in kleinere Einheiten ein und bildet Lerngruppen. Stresst euch nicht zu sehr, das haben schon genug andere vor euch geschafft, aber lasst es auch nicht zu locker angehen. Ein gesundes Verhältnis zwischen Lernen und Freizeitausgleich ist wichtig.
Ausbildung und Studium verknüpfen – Kooperatives Studium an der HHN:
Der Ablauf:
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Die Vorteile:
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