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    Dem Jazz verfallen

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    By Bettina Riedel on 18. Dezember 2017 Studi-Leben

    Rick Martin ist ein Junge, der aus dem gesellschaftlichen Rahmen fällt: Statt zur Schule zu gehen, kommt er jeden Tag in eine kleine Kirche, in der ein Klavier steht. Musik liegt ihm in der Seele und so bringt er sich das Spiel durch Übung und mit Ausdauer selbst bei. Er hat Glück im sich ankündigenden Unglück – bei einem Nebenjob lernt er „Smoke“ Jordan kennen, der wiederrum mit einigen Musikern befreundet ist. Durch diese glücklichen Fügungen landet Rick also nicht auf der Straße, sondern in verschiedenen Bands, in denen er ausnahmslos die erste Trompete spielt und enorme Bekanntheit erreicht. Sein Schicksal jedoch ist und bleibt besiegelt …

    Die Kritik

    Wer „rick martin musiker“ googelt (17. Dezember 2017 mit dem Firefox Klar), erhält kaum Suchtreffer, die nicht zu Ricky Martin führen. Einer allerdings führt zum Wiki-Eintrag über den Film „young man with a horn“ aus dem Jahr 1950, der inhaltlich weitestgehend dem Buch entspricht – dieses wird aber nicht mal ansatzweise erwähnt. Mancher mag das für eine Banalität halten, doch zusammen mit anderen Auslassungen – beispielsweise die im Nachruf ihres Ehemannes, dem zu allem Überfluss das von ihr verfasste Theaterstück „Trio“ zugeschrieben wird – ergibt sich das beschämende Bild einer ignorierten und fast vergessenen Autorin. Zu Unrecht?

    Die Geschichte ist die eines einzigartig begabten Künstlers, aus dessen Lebensweg samt Ende die Autorin von vornherein kein Geheimnis macht. Dennoch liest man sofort weiter, denn ihr Erzählstil ist wunderbar. Es scheint fast, als würde man der Erzählerin gegenüber sitzen, einen Tee, Kaffee, Gin Fizz oder Whisky nach dem anderen trinken und ihr zuhören, wie sie die Lebensgeschichte offenbart. Das macht das Lesen zu einer unterhaltsamen, aber sehr entspannten und angenehmen Angelegenheit, der man sich äußerst gern widmet. Dorothy Baker erzählt unzudringlich, eine zweite Geschichte unter den Hauptaspekten offenbart sich nur dem, der ‚zuhören‘ möchte. Dazu gehört beispielsweise ein Hauch von etwaiger Homosexualität, der die Freundschaft zwischen Rick und Smoke begleitet. So wie Rick diese Freundschaft aufbaut, geht so mancher an eine Liebesbeziehung heran. Das wird vor allem in der Art deutlich, mit der er Smoke sozusagen für sich gewinnen sowie ihn beeindrucken möchte.

    Seine Heirat am Ende könnte einfach die Konsequenz des gesellschaftlichen Drucks sein, weil man das ja so machen müsse. Ob all diese Vermutungen stimmen? Das erfährt man nicht mit Sicherheit. Dieses Vorgehen der Autorin schärft jedoch den Blick des Lesers für die kleinen Details im Leben, nicht nur dieser Hauptfigur, sondern für das eigene. Leichten Punktabzug gibt es für das Klischee, das sie mit ihrem Hauptcharakter nutzt: Hochtalentiert. Erfolgreich. Alkohol. Stirbt. Es sind die Feinheiten, die Baker ihrem Rick Martin noch hinzufügt, die darüber hinweghelfen.

    Dass ihr erster Roman nun nicht mehr vergriffen ist, sondern neu herausgebracht wurde, ist für das Lebenswerk von Dorothy Baker daher ein gutes Zeichen, wenngleich es quasi „zu spät“ für sie selbst ist. Dafür dürfte es nicht zu spät sein, dieses Buch als einen der Klassiker zu bewerten, die man unbedingt mal gelesen haben muss.#

    Dorothy Baker. Ich mag mich irren, aber ich finde dich fabelhaft.
    DTV. 20 Euro.

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