Rückenschmerzen kennen viele schon aus der Schule – und das nicht etwa, weil Probleme mit der Wirbelsäule im Unterricht Thema wären. Stattdessen geht es vom Sitzen vor der Tafel direkt zum Sitzmarathon vor dem heimischen Rechner, der Rücken quittiert das eher früher als später mit Verspannungen. Hinzu kommen bei manch einem noch Skoliose oder ein Beckenschiefstand, die Rückenschmerzen können also durchaus auch angeboren sein.
Aktiv gegen die Verspannung
Ein Viertel aller Fehltage von Arbeitnehmern entstehen durch Rückenschmerzen. Der Anteil angeborener Wirbelsäulenprobleme ist dabei verschwindend gering. Die häufigsten Ursachen sind stattdessen:
– Muskelverspannungen durch zu langes oder falsches Sitzen
– Bewegungsmangel
– Stress
– Falsches Heben großer Gewichte
– Übergewicht
Lieber schlecht gesessen als gut gestanden – dieser Spruch bewahrheitet sich also leider nicht. Gerade die stundenlange Sitzhaltung (auch wenn sie sich noch so bequem anfühlen mag) belastet den Rücken immens. Durch die statische Position wirkt ein hoher Druck auf die Bandscheiben. Diese Knorpelkörper können ihre stoßdämpfende Aufgabe aber nur erfüllen, wenn sie ausreichend versorgt werden. Und versorgt wird der Knorpel wiederum nur, wenn er häufig be- und entlastet wird, verbrauchte Nährstoffe herausgedrückt und im Anschluss Neue aufgenommen werden können.
Daher ist Sport oder zumindest ein aktiver Lebenswandel so wichtig für den Rücken. Nette Nebeneffekte von Rückengymnastik und Co.: Das Training verbessert die Durchblutung der Muskulatur, kann schmerzhaften Verspannungen vorbeugen und sie beseitigen, baut Stress ab und entlastet den Rücken auch durch die entstehende schlankere Linie. Zum Leistungssportler muss dafür niemand werden. Es reicht bereits, den inneren Schweinehund dreimal pro Woche für 20 bis 30 Minuten zu überlisten und lange Sitzphasen aufzuteilen.
Häufiges Aufstehen und Herumlaufen, ein paar Dehnungen und unauffällige Gymnastik tun übrigens nicht nur dem Rücken gut und gestalten das Sitzen gesünder – sie halten beim Schreiben von Seminararbeit und Praktikumsbericht auch wach.
Die Bedeutung des Arbeitsplatzes für die Rückengesundheit
Nicht nur langes, sondern auch ungesundes Sitzen ist Gift für den Rücken. Wer auf den Laptop herunterstarren muss, am Schreibtisch förmlich eingezwängt ist oder vom Stuhl in eine ungünstige Haltung gezwungen wird, muss nicht lange auf Rückenschmerzen warten. Gerade im akademischen Alltag, in dem sich stundenlange Arbeitszeiten in Bibliothek und Seminarraum nicht vermeiden lässt, sollten zumindest Sichthöhe und Bewegung stimmen. Mobilkissen oder Ballsitzkissen sind für derlei Situationen ebenfalls sinnvoll, dazu günstig in der Anschaffung und leicht zu verstauen. Tipp: Praktische Richtlinien für die Gestaltung des Arbeitsplatzes auf einen Blick finden sich beim gaerner-Ratgeber.
Im Home Office lohnt sich die Investition in Bürostühle, die aktiv-dynamisches Sitzen fördern – also sowohl bewegliche Sitzflächen als auch Rückenlehnen haben. Und zudem die Einstellung auf die individuell optimale Sitz- und Blickhöhe.
Abschalten für die (Rücken-)Gesundheit
Abgabetermine und Leistungsdruck, im Praktikum die eigenen Fähigkeiten beweisen und danach noch auf zum Nebenjob – der Alltag im Studium ist voller Stressfaktoren. Diese äußern sich nicht selten in Verspannungen. Entspannung und Abschalten gehören daher ganz klar zur Vorsorge und Behandlung von Rückenschmerzen. Und erhöhen die geistige Leistungsfähigkeit. Auch die Freizeit ist also wichtig.