Was kostet eigentlich ein Studium? Zwar existieren an den staatlichen Universitäten keine Studiengebühren mehr, dennoch können Semesterbeiträge, die sich zwischen den einzelnen Unis deutlich unterscheiden können, Mietkosten, Verpflegung und das Bier am Wochenende ganz schön ins Portemonnaie gehen. Die Finanzierung der hochschulischen Ausbildung will da wohldurchdacht sein. Neben der elterlichen Unterstützung gibt es aber noch einige weitere Finanzierungsmöglichkeiten.
Trotz fehlender Studiengebühren: Ein Studium ist teuer
Eine hochschulische Ausbildung an einer staatlichen Universität in Deutschland ist kostenfrei. Studiengebühren werden nicht mehr erhoben. Doch ganz so einfach ist die Rechnung leider nicht. Studieren ist teuer, denn Zeit für das Geldverdienen bleibt abseits von kleineren Nebenjobs meistens nicht. Die Miete muss aber bezahlt und das Essen auf den Tisch kommen.
Wer das Glück großzügiger elterlicher finanzieller Unterstützung genießen kann, ist klar im Vorteil. Für alle anderen Studenten gibt es drei alternative Möglichkeiten:
- BAföG beantragen, womit ein luxuriöses Leben sicherlich nicht möglich ist
- Ein Stipendium bekommen, was in der Regel sehr schwierig ist und für das zahlreiche Hürden gemeistert werden müssen
- Einen Studienkredit in Anspruch nehmen
Studienkredite sind eine alternative Möglichkeit zur Finanzierung des Studiums. Im Allgemeinen sollten Studenten bei Kreditratgebern wie finanzen-ratgeber.org erste Informationen einholen, um sich einen Überblick zu verschaffen, ob ein Studienkredit für sie tatsächlich infrage kommt.
Zur Kalkulation, wie hoch solch ein Studienkredit am Ende ausfallen muss, müssen wiederum weiterführende Fragen beantwortet werden: Wie teuer ist denn nun eigentlich ein Studium? Wieviel Geld benötigt ein Student in Deutschland?
Laut der Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks benötigt ein Student im Durchschnitt 918 Euro im Monat, um seine Fixkosten und Ausgaben zu decken. Ein Großteil davon verschlingen die Mietkosten mit rund 323 Euro. Auch für die Verpflegung muss gesorgt sein. Hierfür benötigt ein Student im Durchschnitt etwa 168 Euro im Monat. Für Kleidung werden monatlich im Durchschnitt 42 Euro veranschlagt.
Die weiteren monatlichen Kosten setzen sich aus den folgenden Punkten zusammen:
- Lernmittel: 20 Euro
- Auto und/oder öffentliche Verkehrsmittel: 94 Euro
- Krankenversicherung, Arztkosten, Medikamente: 80 Euro
- Telefon, Internet, Rundfunk-/Fernsehgebühren, Porto: 31 Euro
- Freizeit, Kultur und Sport: 61 Euro
Dies sind allerdings reine Durchschnittswerte. Die Verteilung wird beeinflusst von der Gesellschaftsschicht sowie der regionalen Ansässigkeit. So heißt es beispielsweise in der Sozialerhebung:
„Im regionalen Vergleich sind nach wie vor große Unterschiede in den studentischen Einnahmen festzustellen. So verfügen die Studierenden in den westdeutschen Ländern im Sommersemester 2016 über durchschnittlich 930 Euro im Monat (2012: 858 €), während in den ostdeutschen Ländern die durchschnittlichen Einnahmen der Studierenden mit 839 Euro niedriger sind (2012: 757 €).“
Video: Welche Möglichkeiten gibt es für die Studienfinanzierung?
So teuer sind die deutschen Unis
Hinzu kommt ein weiterer nicht zu unterschätzender Posten in der Semesterabrechnung eines Studenten. Zwar existieren keine Studiengebühren mehr an staatlichen Universitäten, jedoch ist der Student verpflichtet, einmal pro Semester, also zwei Mal im Jahr, einen Semesterbeitrag zu zahlen, welcher aufgeteilt an die Studentenvertretung, die Universitätsverwaltung sowie an das Studentenwerk fließt.
Fairerweise muss festgehalten werden, dass in einigen Fällen dadurch automatisch ein Semesterticket für den städtischen Nahverkehr und den regionalen Fernverkehr erworben wird. Ebenfalls besteht in Sonderfällen die Möglichkeit, sich von dem Semesterbeitrag befreien zu lassen.
Die Unterschiede zwischen den Beitragshöhen der Hochschulen sind indes enorm. Zum Sommersemester 2017 sind beispielsweise an der Uni Passau 72 Euro nötig, um den Semesterbeitrag begleichen zu können, im Vergleich ein relativ kleiner Betrag. Denn an der Universität Leipzig sind es beispielsweise schon satte 202 Euro pro Semester. An der Universität Hamburg muss ein Student noch tiefer in die Tasche greifen. 313 Euro sind hier als Semesterbeitrag zu berappen.
Heruntergerechnet auf die monatlichen Ausgaben eines durchschnittlichen Studenten muss ein Hochschulabsolvent in Hamburg allein 52 Euro Semesterbeitrag pro Monat zurücklegen. Da hofft man als Student mit chronisch klammem Portemonnaie dann doch gerne mal auf ein kleines Extrataschengeld von der Familie.