Die Studienzeit gilt als eine der schönsten Zeiten im Leben. Ausgelassene Partys, neue Freundschaften und ganz besonders die Suche nach sich selbst, machen diese Ära unvergesslich. Dabei werden immer mehr Möglichkeiten angeboten, diese Phase des Erwachsenwerdens besonders abwechslungsreich zu gestalten. Bedeutendes Highlight ist hierbei das allseits beliebte Erasmus-Programm. Im folgenden Ratgeber erfährst du alles Wichtige, was du zum Erasmus+ wissen musst.
Was genau ist eigentlich Erasmus+?
Erasmus+, organisiert von der Europäischen Union ist das weltweit größte Förderprogramm. Die Bildungsinitiative Erasmus+ unterstützt Studierende finanziell, ermöglicht somit das Studieren im Ausland und erlässt des Weiteren die Studiengebühren an den ausländischen Universitäten. Das Bildungsprogramm ist für viele Studenten die erste Anlaufstelle, um sich einen Aufenthalt abseits der bekannten Pfade mitfinanzieren zu lassen.
Kommt für mich Erasmus+ überhaupt in Frage?
Das Erasmus-Programm ist für alle interessant, die während ihres Bachelor- oder Masterstudiums in einem geförderten Kontext Auslandserfahrung sammeln möchten. Auslandsaufenthalte dienen nicht nur der Verbesserung von Fremdsprachenkenntnissen, sondern verfeinern die sozialen und interkulturellen Kompetenzen und erhöhen zusätzlich die Chancen auf dem internationalen Arbeitsmarkt. Und last but not least: Reisen macht einfach unheimlich Spaß!
Kann ich gefördert werden?
Gefördert werden kann theoretisch jeder an einer deutschen Hochschule immatrikulierte Student, der in Vollzeit studiert. Um als förderungswürdig eingestuft zu werden, muss im Bachelorstudium das erste Studienjahr bereits abgeschlossen sein. Beim Master reicht das erste vollendete Semester. Des Weiteren sollten ausreichend Kenntnisse der Landessprache vorliegen. Teilweise ist hier auch ein Fremdsprachenzertifikat nötig, um die Sprachfähigkeiten nachzuweisen. Dies ist jedoch von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich und muss individuell abgeklärt werden.
Ist die Förderung zeitlich begrenzt?
Generell kann ein Student maximal bis zu 36 Monate gefördert werden! Natürlich sind Eingrenzungen zu beachten. Jede Studienphase, also Bachelor-, Master- und der Promotionsstudiengang ist jeweils drei bis zwölf Monate förderungsfähig. Das bedeutet, jeder erwähnte Studienzyklus kann einzeln bis zu 12 Monate begünstigt werden. Alte Diplom- oder Examensstudiengänge werden 24 Monate subventioniert. Wird bei den letzteren genannten Studiengängen anschließend promoviert, unterstützt die EU den Studenten weitere zwölf Monate lang. So erhält jeder Student, unabhängig davon welchen Studiengang er wählt, die 36 Monate Förderung. Selbstverständlich muss die maximale Förderungsdauer nicht auf einmal beansprucht werden. Jedoch müssen mindestens drei Monate am Stück im Ausland verbracht werden, um die Finanzspritze zu bekommen.
Welche Länder / Partneruniversitäten werden unterstützt?
Am Erasmus+ nehmen aktuell 33 Programmländer teil. Diese Länder setzen sich aus den EU-Mitgliedstaaten zusammen sowie den Ländern Türkei, Lichtenstein, Norwegen, Island und Mazedonien. In den sogenannten Programmländern werden alle Programmlinien des Erasmus+ durchgeführt. Es werden also Auslandssemester, Auslandspraktika sowie Hochschulkooperationen gefördert. Damit du den Studiengebühren im Ausland entgehen kannst, solltest du dich an einer europäischen Partneruniversität bewerben. Zudem ist der Bewerbungsablauf standarisiert und somit vereinfacht. Außerdem werden einem die dort erbrachten akademischen Leistungen (ECTS Punkte) angerechnet.
Es steht dir aber natürlich auch frei, deine eigene Traumuniversität auszusuchen. In dem Fall musst du dich selbstständig um die Organisation kümmern und kannst nicht von den zusätzlichen Vorteilen des Erasmus+ Programms, wie zum Beispiel die Erlassung der Studiengebühren, profitieren. Die finanzielle Förderung ist allerdings dennoch möglich. Wem Europa nicht ausreicht dem stehen die weltweit vertretenen Partnerländer der EU zur Verfügung. Studieren in Ländern wie Indonesien oder Israel müssen kein Traum bleiben und sind durch frühzeitige Organisation, realisierbare Ziele. Einzige Bedingung für die Unterstützung ist, dass es sich um eine Partneruniversität handelt. Das bedeutet, es muss eine Kooperation mit der jeweiligen Hochschule bestehen. Jedoch werden solche Studienaufenthalte mit deutlich weniger Geld subventioniert.
Wie hoch ist meine finanzielle Unterstützung
Die Höhe der finanziellen Unterstützung, formell Mobilitätszuschuss genannt, variiert ganz nach Ländergruppe, in die du einreist. Je nach Lebenshaltungskosten werden drei Ländergruppen unterschieden. Möglich ist eine Förderung bis zu 500 Euro monatlich. Aber wie viel am Ende wirklich für dich rausspringt, hängt von den speziellen Fördersätzen deiner Hochschule ab. Durchschnittlich kann man aber mit ungefähr 325 Euro pro Monat rechnen.
- Gruppe 1 (monatlich 250 – 500 Euro): Dänemark, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Liechtenstein, Norwegen, Österreich, Schweden.
- Gruppe 2 (monatlich 200 – 450 Euro): Belgien, Griechenland, Island, Kroatien, Luxemburg, Niederlande, Portugal, Slowenien, Spanien, Tschechien, Türkei, Zypern.
- Gruppe 3 (monatlich 150 – 400 Euro): Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Malta, ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien, Polen, Rumänien, Slowakei, Ungarn.
Welche Vorteile bringt das Erasmus+ Programm zusätzlich?
Wie oben schon erwähnt, sponsert Erasmus dich nicht nur mit dem Mobilitätszuschuss, sondern sorgt auch dafür, dass du von den teilweise wirklichen hohen Studiengebühren befreit bist. Aber das ist noch nicht alles. Das Förderprogramm der Europäischen Kommission stellt dir unter anderem einen Online-Sprachkurs zur Verfügung und übernimmt die Kosten für Bibliotheken sowie Prüfungs- und Registrierungsgebühren.
Irgendwelche versteckten Stolpersteine?
Ganz klar, Erasmus bietet viele Vorzüge, aber manche Voraussetzungen müssen dennoch erfüllt werden. Damit deine Hochschule sicher sein kann, dass du die Zeit im Ausland nicht vertrödelst, musst du in den meisten Fällen mindestens 15 ECTS Punkte pro Semester nachweisen. Andernfalls besteht die Möglichkeit, dass deine Uni dir dieses Semester nicht anrechnet beziehungsweise Leistungen nicht anerkennt. Im schlimmsten Fall verlierst du deinen Anspruch auf die Erasmus+ Förderung. Aber über die individuell geltenden Richtlinien sollte man sich beim eigenen Bildungsinstitut genauer informieren.
Liquide und sicher im Ausland
Fürs tägliche Überleben ist nun schon mal gesorgt. Jetzt geht es darum, sich im Eifer des Gefechts nicht zu überschulden und auch außerhalb des Heimatlandes liquide zu sein. Ratsam ist es sich im Ausland ein Konto zu eröffnen. Manche Banken bieten das auch online an. Somit erspart man sich den Stress vor Ort. Außerdem solltest du unbedingt genügend Bargeld in der jeweiligen Landeswährung mit dir führen. Gerade am Anfang, wenn man die Sitten des Landes noch nicht kennt, ist man so auf der sicheren Seite.
Doch außerhalb großer Metropolen ist nicht immer ein geeigneter Geldautomat in näherer Reichweite. Führst du dein Konto weiterhin in Deutschland, fallen zusätzlich Kosten fürs Geldabhebungen sowie Auslandseinsatzgebühren an. In diesem Fall, ist das Mitführen einer Kreditkarte zu empfehlen.
Visa und MasterCard Kreditkarten weisen weltweit eine deutlich höhere Akzeptanz auf als etwa eine herkömmliche EC-Karte. Viele Studenten haben Probleme, ihre finanzielle Situation richtig einzuschätzen und leben gerne mal über ihre Verhältnisse. Vor allem im Auslandssemester will man so viel wie nur möglich erleben – das kostet natürlich Geld. Damit man sich im Auslandssemester nicht verschuldet, empfehlen wir Studenten keine herkömmliche Kreditkarte mitzuführen, sondern sich eine Prepaid Kreditkarte (http://prepaid-kreditkarten-vergleich.de/) zu holen. Prepaid Kreditkarten funktionieren auf Guthabenbasis und können somit nicht ins Minus laufen. Auch falls es zu einem Kartendiebstahl oder Datenklau (Skimming) kommen sollte, ist man mit der Prepaid-Variante auf der sicheren Seite.