Wer zu Beginn vom Studium einen jüngeren Absolventen in der Familie oder im Bekanntenkreis hat, ist oft gut beraten. Die Tinte der Unterschrift auf dem Abschlusszeugnis solle noch nicht lange getrocknet sein, damit der Betreffende auch über aktuelle Entwicklungen informiert ist.
Eine solche Beraterin oder ein solcher Berater weiß: Wie sollte man sein Studium planen? Was gilt es bei den verschiedenen Prüfungsformen (mündliche Prüfung, Klausur, Hausarbeit, Abschlussarbeit u. v. m.) im Studium zu beachten? Wie gehe ich bei der Literaturrecherche vor, beim Lernen, im Umgang mit Dozenten und Profs?
Studieren Sie nicht nur für die berufliche Karriere, sondern aus Interesse
Wer nur für das berufliche Fortkommen studieren will oder um später viel Geld zu verdienen, tut sich im Studium oft schwer. Ein wirkliches Interesse für das Fach und seine Fragestellungen ist unerlässlich. Wer will schon für eine Hausarbeit tagelang Literatur wälzen, die sie oder ihn zu Tode langweilt? Wer mit viel Leidenschaft studiert, steckt auch viel Herzblut in das Studium – und in die Prüfungen. Das ist gut für den Studienerfolg und die berufliche Karriere. Man sollte sich vorher schon überlegen, welche Berufswahl eventuell später infrage kommt. Wer weiß, was er mit dem im Studium Gelernten machen will, bringt leichter die Motivation auf, wenn es beim Studieren mal schwierig wird.
Theoretisches Fundament und berufliche Praxis
Ein guter Rat ist auf jeden Fall: Beschränken Sie sich nicht auf die graue Theorie im Studium, sondern verschaffen Sie sich auch erste berufliche Erfahrungen! Es ist fundamental wichtig, nicht nur einen ordentlichen Studienabschluss hinzulegen. Bereiten Sie ihre berufliche Entwicklung vor, wenden Sie die erworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse an. Firmen hüten sich vor allen, die den Eindruck eines „Fachidioten“ erwecken! Dies kann vor allem dadurch vermieden werden, dass man mehrere Praktika absolviert oder auch schon im Studium in einem Studentenjob arbeitet, der sich mit dem späteren Berufswunsch ideal ergänzt. Fast alle Unternehmen – zumindest die größeren Betriebe – beschäftigen studentische Hilfskräfte. Wenn man bestimmte Erfahrungen mit einem Studentenjob nicht erwerben kann, z. B. Führungskompetenzen, Projektplanung oder auch Projektleitung, sollte man versuchen, diese Kompetenzen mit zusätzlichen Fortbildungen ausgleichen.
Universitäten und Fachhochschulen bieten im Studium Seminare oder Workshops in solchen praktischen Skills an. Auch wenn immer eine Portion Glück dazu gehört, dass die Erwartungen sich erfüllen – man muss auch selbst am Glücksrad drehen. Erkundigen Sie sich genau, welche Fähigkeiten und Erfahrungen in Ihrem Traumjob benötigt werden. Richten Sie Ihr Studium und Ihre anderen Fortbildungen und Tätigkeiten danach aus.
Die Kommilitoninnen und Kommilitonen – wie viel Kontakt tut gut?
Natürlich greift der Universitätsalltag auch in das private Leben hinein. Es kommt zu neuen Kontakten, man geht auch mal ein Bier trinken. Aber hüten Sie sich davor, mit den neuen Freundinnen und Freunden nur shoppen zu gehen oder am Wochenende abzuhängen. Versuchen Sie stattdessen, die Kontakte, die Sie an der Hochschule knüpfen, auch für das Studium zu nutzen. Zum Beispiel: – Tauschen Sie sich über Erfahrungen im Studium aus. Wie geht man auf bestimmte Professoren zu? War eine Prüfung schwer oder einfach? Welche Fehler sollte man in der Hausarbeit vermeiden?
– Gründen Sie Lerngruppen.
– Gehen Sie gemeinsam in die Bibliothek, um sich bei der Literaturbeschaffung zu helfen.
– Erledigen Sie die Vor- und Nachbereitung der Seminarsitzungen gemeinsam.
– Diskutieren Sie über Seminar- und Vorlesungsinhalte, auch kritisch. Das vertieft das Wissen und hilft es zu verfestigen.
Man sollte mit den anderen Studierenden das Studium gemeinsam absolvieren, aber vergessen Sie nicht, bestimmte Lern- oder Studierphasen auch nur für sich selbst einzuplanen.